Ärzteschaft

Privatversicherte für Fachärzte von Bedeutung

  • Donnerstag, 11. Mai 2023
/NDABCREATIVITY, stock.adobe.com
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Berlin – Die private Krankenversicherung (PKV) hat für die Facharztpraxen in Deutschland eine erhebliche Bedeutung. Darauf haben das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) und der PKV-Verband hingewiesen.

„Ohne den überproportionalen Finanzierungsbeitrag der Privatversicherten würde es für Facharztpraxen deutlich schwieriger, die Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik anzubieten“, sagte der Direktor des PKV-Verbandes, Florian Reuther, kürzlich.

Er bezieht sich auf eine neue Untersuchung, die das Unternehmen Rebmann Research für das WIP angefertigt hat. Anhand von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen hat das Unternehmen darin die Möglichkeiten der Ärzte gemessen, in innovative Diagnose- und Therapiemethoden zu investieren.

Dazu analysierte Rebmann Research die Verwendung der PKV-typischen Mehrumsätze. Diese liegen laut der Analyse im ambulant-ärztlichen Bereich bei mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr – das entspricht im Durch­schnitt mehr als 55.000 Euro je Arztpraxis.

Den Nutzen dieser Mehrumsätze für alle Versicherten zeigt das Forschungsunternehmen unter anderem an einem Beispiel aus der Augenheilkunde auf.

So sei eine Investition in die optische Kohärenztomografie zur Diagnostik und Therapiesteuerung bei Netz­haut­erkrankungen im heutigen dualen Gesundheitssystem aus gesetzlicher Krankenversicherung und PKV bei Augenärzten nach rund 1,8 Jahren refinanziert. Bei einem einheitlichen Vergütungsrahmen nach GKV-Regeln würde es laut den Berechnungen hingegen 5,4 Jahre dauern.

„Als Fazit lässt sich aus dem Vergleich der Auswertungen der verschiedenen Szenarien schließen, dass aus Sicht der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte von dem gegebenen dualen Versicherungssystem deutlich höhere Anreize zur Investition in innovative Diagnose- und Behandlungsmethoden ausgehen als von einem hypothetischen rein GKV-basierten Modell“, fasst das Forschungsunternehmen seine Ergebnisse zusammen.

Die PKV trage zu kürzeren Innovationszyklen und einer beschleunigten sogenannten Innovationsdiffusion bei, also zu einer rascheren Verbreitung von Innovationen. Die Einnahmen aus der Versorgung von Privatversicher­ten gewährleisteten so die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am medizinisch-technischen Fortschritt, so das Fazit.

hil

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