Ärzteschaft

Psychotherapeuten formulieren Forderungen an kommende Regierung

  • Donnerstag, 19. August 2021
/Lightfield Studios, stock.adobe.com
/Lightfield Studios, stockadobecom

Berlin – Die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) fordert von der neuen Bundesregierung, die Psychotherapie in Deutschland grundlegend zu stärken. Der Verband konkretisiert dies in 16 Einzelforde­rungen.

„Priorität hat natürlich die Sicherung der Aus- und Weiterbildung, bei der noch Nachbesserungen nötig sind“, erläuterte der Bundesvorsitzende der DPtV, Gebhard Hentschel. Aber auch die Versorgung von Patienten mit komplexem Behandlungsbedarf sei ein Anliegen.

Im stationären Bereich müsse die Personalausstattung verbessert und ambulante Versorgungsangebote sollten weiterentwickelt werden. Die DPtV weist daraufhin, dass eine rechtzeitige ambulante Psycho­the­ra­pie stationäre Behand­lungen psychischer Erkrankungen verringern könnte.

„Diese kosteten im Jahr 2015 knapp 24,9 Milliarden Euro und lagen damit beim 13-fachen der Kosten für die ambulante Psycho­therapie im gleichen Jahr“, rechnet der Verband vor.

Daneben wünscht sich die DPtV eine Aktualisierung der veralteten Gebührenordnung und eine Anglei­chung der psychotherapeutischen Vergütung an die ihrer ärztlichen Kollegen.

Die Sicherheit digitaler Systeme ist ein weiterer Schwerpunkt der Forderungen. „Egal ob Telematikinfra­struktur, die elektronische Patientenakte (ePA) oder die neuen Digitalen Gesundheitsanwendungen (Di­GA) – ohne einen verlässlichen und überprüfbaren Datenschutz wird es kein Vertrauen in diese Neue­rungen geben“, warnt Hentschel.

Die DPtV fordert zudem, die Krisenhilfe flexibler zu gestalten. „Krisen wie Corona und die Flutkatas­trophe erfordern schnelle psychotherapeutische Hilfe. Es muss möglich sein, durch kurzfristige Maßnah­men wie Kostenübernahme, zeitlich befristete KV-Ermächtigungen und befristete Aufhebungen von Leis­tungs­begrenzungen auf solche Bedarfsspitzen zu reagieren“, fordert Hentschel.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung