Psychotherapeutenparlament plädiert für angemessene Finanzierung der künftigen Weiterbildung

Frankfurt am Main – Der 42. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) fordert die Bundesregierung in einer Resolution auf, eine angemessene Finanzierung der fünfjährigen psychotherapeutischen Weiterbildung verbindlich zu regeln, und ruft gleichzeitig zur Unterstützung der Bundestagspetition 148151 zur finanziellen Förderung der psychotherapeutischen Weiterbildung auf.
„Wir haben gegenüber der Politik bei der Reform der Psychotherapeutenausbildung von Anfang an klargestellt, dass die Finanzierung der Weiterbildung nach einem Approbationsstudium ein wesentlicher Bestandteil ist“, sagte der scheidende Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Dietrich Munz, vor dem Psychotherapeutenparlament, das am 5. und 6. Mai in Frankfurt am Main tagte.
Man sei „enttäuscht aber auch verärgert“, dass das Bundesgesundheitsministerium keinen Handlungsbedarf sehe. „Künftige Generation von Psychotherapeuten sollten bessere Ausbildungsbedingungen haben als wir selbst“, erklärte Munz.
Seit Herbst 2022 gebe es erste Absolventen der neuen Studiengänge Klinische Psychologie und Psychotherapie und mit ihnen die ersten neuapprobierten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, heißt es in der Resolution. Ihre Zahl werde in den nächsten Jahren deutlich steigen.
„Sie brauchen die Sicherheit, dass eine ausreichende Anzahl an Weiterbildungsplätzen für die verpflichtende ambulante und stationäre Weiterbildung unter verlässlichen finanziellen Rahmenbedingungen zur Verfügung steht.“
Sowohl für die ambulante als auch die stationäre und die institutionelle Weiterbildung müssen laut Resolution Weiterbildungsstellen für Psychotherapeuten in der fachlich erforderlichen Form und integriert in die bestehenden Versorgungsstrukturen geschaffen werden können.
Für Weiterbildungsambulanzen und -praxen sei dazu ein Zuschuss zur Vergütung der Versorgungsleistungen notwendig, damit diese mit obligatorischer Theorievermittlung, Supervision und Selbsterfahrung wiederum den Weiterbildungsteilnehmern eine angemessene Vergütung zahlen können. Zudem müssten stationäre Weiterbildungsstellen finanziell gefördert werden, damit sie in ausreichender Anzahl entstehen.
Auch für die neu gewählte Präsidentin der BPtK, Andrea Benecke, hat die Finanzierung der Weiterbildung oberste Priorität. „Ohne Weiterbildung können die nachkommenden Psychotherapeuten die psychotherapeutische Versorgung nicht mehr sicherstellen. Der Gesetzgeber muss eine ausreichende Finanzierung der Weiterbildung jetzt regeln“, sagte sie in Frankfurt.
Der 42. Deutsche Psychotherapeutentag hat in Frankfurt eine ganze Reihe von verschiedenen Resolutionen – etwa zur Anwendung Künstlicher Intelligenz, zur Armutsbekämpfung, zu Gesundheitsdatennutzung, der Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch Fachkräfte oder zur Psychotherapie in der Jugendhilfe – verabschiedet.
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