Politik

Petition zur psychothera­peutischen Weiterbildung erreicht Quorum

  • Donnerstag, 1. Juni 2023
/Khunatorn, stock.adobe.com
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Berlin – Fünf Tage vor Ablauf der Zeichnungsfrist hat eine Petition zur Finanzierung der Weiterbil­dung für Psychotherapeuten mit 53.989 Mitzeichnern (Stand: heute, 14.52 Uhr) das notwendige Quorum von 50.000 Stimmen über­schritten, um im Petitionsausschuss des Bundestags behandelt werden zu können. Weitere 17.000 Unter­schriften wurden heute dem Ausschuss übergeben.

Die Bundestagspetition ist das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der psychotherapeutischen Berufs- und Fachverbände und der Bundespsychotherapeutenkammer sowie der Studierenden. Die Eingabe stammt von Felix Kiunke, Sprecher der Psychologie-Fachschaften-Konferenz.

In der Petition wird der Bundestag aufgerufen, die angemessene Finanzierung der obligatorischen ambu­lan­ten und stationären Weiter­bildung von Psychotherapeuten gesetzlich zu regeln. Ziel müsse es sein, die psy­cho­therapeutische Ver­sorgung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie die berufliche Zukunft der nach­kommenden Psycho­therapeuten zu gewährleisten.

Die Heilberufegesetze der Länder sehen vor, dass die gesamte Weiterbildung nach Abschluss des Studiums und bestandener Approbationsprüfung in hauptberuflicher Tätigkeit mit einem angemessenen Gehalt erfolgt. Dazu zählen sowohl die ambulante als auch die stationäre psychotherapeutische Weiterbildung. Notwendige Regelungen fehlen bislang allerdings.

Handlungsbedarf besteht, weil es seit Herbst des vergangenen Jahres erste Absolventen der neuen Studien­gänge und infolge die ersten neuapprobierten Psychotherapeuten gibt. Ihre Zahl wird Schätzungen zufolge bis zum Frühjahr 2024 auf rund 1.000 und bis 2025 auf jährlich mindestens 2.500 Absolventen ansteigen.

„Nach der Reform der Psychotherapieausbildung schließen nun die ersten Jahrgänge ihr Studium ab und möchten die neue Weiterbildung beginnen. Die Finanzierung der Weiterbildungsstellen ist aber noch nicht geklärt“, kritisierte Barbara Lubisch, stellvertretende Bundesvorsitzende der DPtV.

Wenn der Gesetzgeber nicht schnell die finanzielle Unterstützung von weiterbildenden Praxen, Weiterbil­dungs­ambulanzen und stationären Trägern kläre, drohe ein Mangel an Weiterbildungsstätten – und damit an zukünftigen Psychotherapeutinnen und -therapeuten.

Die Petition zeige „den dringenden Handlungsbedarf“ auf, sagte Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV). „Nun muss sich der Bundestag zügig mit einer Lösung des Finanzierungsproblems befassen, denn die Zeit drängt.“

„So viele Unterschriften zeigen, die Dringlichkeit des Anliegens wurde verstanden. Für eine ausreichende psy­chotherapeutische Versorgung der Zukunft ist es unerlässlich, dass nach der Approbation genügend Weiterbil­dungsplätze zur Verfügung stehen“, so Benedikt Waldherr, Bundesvorsitzender des bvvp.

„Die hohe Beteiligung zeigt die breite Unterstützung für die Forderung der Petition“, sagte Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Das Anliegen, das uns alle eint: Der psychothera­peutische Nachwuchs muss jetzt die Sicherheit haben, dass es nach dem Psychotherapiestudium auch die erforderlichen Weiterbildungsplätze gibt.“

may/EB

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