Politik

Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen unmittelbar getestet werden

  • Mittwoch, 22. Juli 2020
/kasto, stockadobecom
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Berlin – Wer aus sogenannten Risikogebieten im Ausland einreist, soll künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden. Dazu sollen an deutschen Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf eine entsprechende Empfehlung verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz, ohne zunächst einen formalen Beschluss dazu zu fällen. Am Freitag sind weitere Beratungen geplant. Die Tests sollen den Angaben zufolge verpflichtend sein.

„Es ist so, dass wir die nationale Teststrategie gemeinsam mit den Bundesländern an­pass­en im Hinblick auf Reiserückkehrer“, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsmi­nis­te­riums im Vorfeld der Schaltkonferenz.

Beraten werde etwa, inwieweit Personen ohne Symptome auf Kosten der gesetz­lichen Krankenversicherung (GKV) getestet werden sollen. „Die Gespräche dazu, die lau­fen jetzt“, so die Sprecherin.

Nach derzeitiger Rechtslage müssen Menschen, die aus Risikogebieten zurückkommen, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne. Der größte Teil der Staaten welt­weit ist derzeit als Risikogebiet eingestuft. Keine Quarantänepflicht gilt dagegen für Ein­reisende aus fast allen EU-Staaten und einigen anderen europäischen Ländern.

Ob sich Reisende tatsächliche immer in Quarantäne begeben, ist fraglich. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), hatte daran jüngst Zweifel erkennen lassen. „Meine Befürchtung ist (...), dass sich Rückkehrer nicht daran halten“, sagte sie in der Vorwoche.

Zuletzt hatten ungezügelte Partys von Urlaubern ohne Maske und Abstand auf Mallorca für Schlagzeilen gesorgt. Da Spanien aber kein Risikogebiet ist, müssen Urlauber von dort nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne - soweit bei ihnen keine Infektion mit Sars-CoV-2 bestätigt ist.

dpa

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