Ausland

Britische Coronauntersuchung beginnt mit öffentlichen Anhörungen

  • Dienstag, 13. Juni 2023
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Belinda Jiao
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London – Die offizielle Untersuchung zur Reaktion britischer Behörden in der Coronapandemie hat heute mit einer ersten Phase öffentlicher Anhörungen begonnen. Die Vorsitzende des Komitees, die frühere Richterin Heather Hallett, kündigte an, es werde eine „gründliche Ermittlung geben, wie sie die Menschen des Vereinigten Königreichs verdienen“.

Im Fokus der Untersuchung in London steht Hallett zufolge, ob Großbritannien ausreichend für eine Pandemie vorbereitet war, ob die Reaktion darauf angemessen war und welche Lehren für die Zukunft gezogen werden können. Ziel sei es, bald Empfehlungen zu machen, „die in der Zukunft Leben retten und Leid verringern“ könnten, so Hallett.

Zu Beginn wurden auf Video aufgezeichnete Berichte von Angehörigen von Coronatoten gezeigt, die wegen der strengen Kontaktbeschränkungen teils kaum Gelegenheit hatten, Abschied zu nehmen. Hallett zeigte sich Beobachtern zufolge tief berührt von den Zeugnissen. Vor dem Gebäude hatten sich zudem Menschen zu einer Mahnwache versammelt. Sie kritisierten teils, Angehörige ihrer Gruppe würden in der Untersuchung nicht ausreichend zu Wort kommen.

Besonders im Blickfeld der Untersuchung dürften die Entscheidungen des damaligen Premierministers Boris Johnson und seines Kabinetts stehen. Johnson stand wegen seiner zögerlichen Haltung zu Lockdowns bereits während der Pandemie immer wieder schwer in der Kritik.

Tausende Regierungsdokumente und WhatsApp-Nachrichten sollen dem Untersuchungskomitee helfen, sich ein Bild zu machen. Im Vereinigten Königreich starben laut Sterbeurkunden etwa 227.000 Menschen an COVID-19. Das sind trotz geringerer Bevölkerung deutlich mehr als in Deutschland.

dpa

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