Coronabedingte Schulschließungen sollten keine Option sein

Kopenhagen – Das europäische Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation WHO rät davon ab, angesichts der steigenden Coronazahlen in vielen Ländern die Schulen zu schließen. „Die Unterbrechung der Ausbildung der Kinder sollte der letzte Ausweg sein“, hieß es heute in einer Mitteilung.
In der vergangenen Woche hätte mehr als die Hälfte der 53 Länder der Europäischen Region einen deutlichen Anstieg der COVID-19-Infektionen in allen Altersgruppen gemeldet. Die Zahl der Neuerkrankungen in Europa sei um 18 Prozent gestiegen. Die fünf anderen Regionen der WHO hingegen hätten einen Rückgang gemeldet, hieß es.
Das habe auch Auswirkungen auf den Schulunterricht. Insgesamt 45 Länder und Territorien empfählen, dass die Schulen mit Infektionsprävention und -kontrolle geöffnet bleiben. In sieben Ländern seien die Schulen teilweise oder ganz geschlossen, zwei Länder empfehlen Fernunterricht.
„Die weit verbreiteten Schulschließungen im letzten Jahr, die die Bildung von Millionen Kindern und Jugendlichen unterbrachen, haben mehr geschadet als genutzt“, sagte Hans Henri Kluge, Regionaldirektor des WHO-Regionalbüros für Europa. „Wir können nicht die gleichen Fehler wiederholen.“
Anstatt Bildungseinrichtungen zu schließen, empfiehlt die WHO ein breites Spektrum von Maßnahmen wie physische Distanzierung, häufiges Händewaschen, das Tragen von Masken, häufige Test und ausreichende Belüftung in den Klassenzimmern.
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