Ausland

Neue Proteste gegen Coronaregeln in Frankreich

  • Montag, 23. August 2021
/picture alliance, MAXPPP, Jan Schmidt-Whitley, Le Pictorium
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Paris – In Frankreich haben den sechsten Samstag in Folge zehntausende Menschen gegen die Corona­regeln protestiert. Landesweit gingen mehr als 175.500 Menschen auf die Straße, wie das Innenminis­terium in Paris mitteilte. Die Zahl der Demonstranten gingt insgesamt erneut zurück.

Vor einer Woche hatten nach offiziellen Angaben noch knapp 215.000 Menschen demonstriert. Die Pro­teste verliefen wie schon zuvor weitgehend friedlich. Das Innenministerium meldete 20 Festnahmen und einen verletzten Polizisten.

Große Kundgebungen fanden unter anderem in Paris, in Pau in Südfrankreich und in Lille in Nordfrank­reich statt. Im ganzen Land waren mehr als 200 Veranstaltungen geplant.

In Pau, wo die Polizei 2.700 Demonstranten zählte, sagte Jérôme Rodrigues, eine der Symbolfiguren der „Gelbwesten“-Bewegung: "Impft euch, wenn ihr wollt, aber wir sind gegen einen Passierschein für das Krankenhaus oder zum Einkaufen, wir fordern die Aufhebung des Gesetzes“.

In Paris sprach der frühere Chefstratege der Rechtspopulistin Marine Le Pen, Florian Philippot, zu einer Menge flaggenschwingender Unterstützer. Auf Schildern schrieben sie „Nein zum Gesundheitspass“ und „Lasst und Frankreich befreien“. Philippots neue Bewegung „Les Patriotes“ hat eine der vier Demonstra­tionen in der französischen Hauptstadt organisiert, zwei weitere hatte die „Gelbwesten“-Bewegung angemeldet.

Die Proteste richten sich gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal sowie die Ausweitung der Nachweispflicht auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Für den Besuch etwa von Cafés, Restau­rants, Kinos oder Krankenhäusern sowie die Nutzung von Fernzügen muss ein Impf- oder Genesungs­nachweis oder ein Negativ-Test vorgelegt werden, der Gesundheitspass. Bei deutschen Touristen reichen im Allgemeinen die zu Hause ausgestellten Nachweise.

Die seit Mitte Juli andauernden Proteste vereinen ein großes Spektrum an Kritikern der Coronapolitik der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Am vergangenen Samstag gab es insgesamt 217 Kundge­bun­gen, an denen nach Angaben des Innenministeriums knapp 215.000 Menschen teil nahmen. Die bis­lang höchste Teilnehmerzahl von 237.000 Menschen hatte es bei den Protesten am 7. August gegeben.

afp

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