Uniklinikum Leipzig führt PJ-Aufwandsentschädigung ein
Leipzig – Das Universitätsklinikum Leipzig bezahlt Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) ab sofort 400 Euro pro Monat Aufwandsentschädigung im ersten Tertial und 600 Euro in den beiden folgenden Tertialen.
„Mit der Aufwandsentschädigung möchten wir den Beitrag anerkennen, den die Studierenden in dieser Phase ihrer Ausbildung im Klinikum leisten“, sagte Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Am UKL arbeiten mehr als 140 PJ-Studierende. Die Zahlungen werden komplett aus Mitteln des Universitätsklinikums finanziert.
„Wir haben uns in der Coronakrise trotz der generellen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten für eine Aufwandsentschädigung für unsere PJ-ler entschieden, weil uns die Ausbildung angehender Mediziner am Herzen liegt und wir hier nicht nur gern unser Wissen und unsere Zeit investieren, sondern auch finanziell unterstützen möchten“, sagte Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand am UKL.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland fordert seit Jahren eine bundesweite Regelung zur Aufwandsentschädigung im PJ, weil die Studierenden wegen der Doppelbelastung von Klinikarbeit und Lernpensum meist nicht noch zusätzlich für ihren Lebensunterhalt arbeiten können.
Dazu hat der Verband zusammen mit dem Portal Ethimedis ein Zertifikat „Faires PJ“ entwickelt. Das Zertifikat können Kliniken laut bvmd erhalten, wenn sie definierte Standards für das PJ erfüllen.
Dazu gehören ein strukturierter PJ-Unterricht anhand eines definierten Curriculums, ein PJ-Mentoring-System, die Bereitstellung von Arbeitskleidung und Spind, ein Zugang zum Patientenverwaltungssystem und eine Vergütung in Höhe von mindestens 350 Euro pro Monat.
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