Politik

Bundesgesund­heitsminister sieht viele Chancen durch Digitalisierung und elektronische Patientenakte

  • Donnerstag, 28. November 2024
Karl Lauterbach/bitkom
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach /bitkom

Berlin – Einen „Kosmos der Möglichkeiten“ sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Insbesondere der Anfang 2025 bevorstehende Start der elektronischen Patientenakte (ePA) biete enorme Chancen für eine bessere medizinische Forschung und Versorgung.

Die im Vergleich zu anderen Ländern späte flächendeckende Einführung könne man auch als „Gewinn“ betrachten, da es so möglich sei, neue technische Prozesse und Strukturen zu integrieren, sage der SPD-Politiker im Rahmen der Eröffnung der Digital Health Conference in Berlin. Die digitale Akte werde es ermöglichen, innerhalb des „typischerweise nur vier bis sechs Minuten“ dauernden Arzt-Patienten-Kontakten schnell auf relevante Befunde und Dokumente zurückzugreifen.

Zudem könnten mit der „ePA für alle“ Daten mit weiteren Datensätzen aus Registern oder Abrechnungen der Krankenkassen zusammengeführt werden. Die gesamte Struktur sei „KI-ready“, so Lauterbach. Die Verbindung aus dem „Datenschatz“ und Künstlicher Intelligenz (KI) werde zu neuen Formen der Versorgung und zu einer „besseren Medizin“ führen. Generell könne die Digitalisierung „ein Baustein“ dazu sein, das „bestenfalls mittelmäßige“ aber vergleichsweise teure deutsche Gesundheitssystem zu optimieren.

Lauterbach rief Ärzte zur Unterstützung auf. „Wir dürfen das nicht abwehren, sondern wir müssen die neuen Möglichkeiten mitnehmen, wie wichtige Instrumente, die unsere Arbeit besser machen.“

Er teile die Auffassung des Bundesgesundheitsministers, dass KI und Digitalisierung „im Wesentlichen“ Chancen biete, sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt. Die Entwicklungen würden seiner Einschätzung nach nicht dazu führen, dass der ärztliche Beruf obsolet wird.

Vielmehr könnten digitale Tools und KI-Anwendungen für Unterstützung sorgen und dazu beitragen, „Zeit zu gewinnen“, so Reinhardt. Wenn die ePA ein gutes Handling im Versorgungsalltag sowie das Zurückgreifen auf strukturierte Daten ermögliche, gewänne die Ärzteschaft „ein enormes Maß an Informationen und Entscheidungsmöglichkeiten“.

Als „vielversprechend“ bezeichnete Reinhardt das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) – dieses werde seine Wirkung entfalten.

aha

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