Bundestagsabgeordnete wollen zur Suizidprävention beitragen

Berlin – Eine Gruppe mehrerer Abgeordneter des Bundestages hat gestern einen „Parlamentskreis Suizidprävention“ gegründet. „Jedes an Suizid verlorene Leben ist eins zu viel“, erklärten die Abgeordneten in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Sie verwiesen auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach sich jährlich mehr als 700.000 Menschen weltweit das Leben nehmen. In Deutschland starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2021 9.215 Personen durch Suizid – das waren mehr als 25 Personen pro Tag. Männer nahmen sich mit 75 Prozent deutlich häufiger das Leben als Frauen.
„Fast jeder Mensch kennt eine Person, die schon mal Suizidgedanken gehabt hat oder selbst betroffen ist“, schreiben die Abgeordneten. Der Parlamentskreis wolle dazu beitragen, die Stigmatisierung beim Thema Suizid abzubauen und Menschen in suizidalen Krisen einen Zugang zu niederschwelligen, schnellen und anonymen Hilfsangebote zu ermöglichen.
Darüber hinaus brauchen dem Parlamentskreis zufolge Menschen in suizidalen Krisen ein Sicherheitsnetz und direkte, zeitnahe Lösungswege, die ihnen helfen, Auswege aus ihrer Notlage zu finden.
Aus diesem Grund sieht der fraktionsübergreifenden Gruppenantrag vom Sommer neben dem Zugang zu Hilfsangeboten unter anderem auch die Reduzierung von Suizidmitteln vor. Auch die Vernetzung der bestehenden Strukturen auf kommunaler und Landesebene sind ein zentrales Anliegen.
Der Bundestag ist nach dem Scheitern zweier Gesetzesanträge zur Suizidassistenz um eine Stärkung der Suizidprävention bemüht. Im Sommer wurde deshalb mit großer Mehrheit ein fraktionsübergreifender Gruppenantrag zur Stärkung der Suizidprävention beschlossen.
Ziel sei es, den im Sommer im Parlament beschlossenen Gruppenantrag für mehr Suizidprävention aktiv zu begleiten, teilten die Gründerinnen und Gründer des Arbeitskreises mit. Dies sind die Ärztin Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), der SPD-Gesundheitspolitiker Dirk Heidenblut, die Linken-Politikerin Kathrin Vogler sowie die CDU-Parlamentarierin Diana Stöcker und die FDP-Politikerin Kristine Lütke.
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