Politik

Kliniken: Ambulantisierung und demografische Entwicklung kosten Fallzahlen

  • Mittwoch, 17. Januar 2024
/Tobilander, stock.adobe.com
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Tübingen – Der Ambulantisierungstrend sowie die regionale demografische Entwicklung dürften künftig starke Auswirkungen auf die vollstationären Krankenhausfälle haben. Dies geht aus gestern vorgestellten Daten des auf Markt- und Wettbewerbsanalysetools spezialisierten Unternehmens BinDoc hervor.

Den Berechnungen zufolge könnten die aktuellen vollstationären Fallzahlen der Krankenhäuser durch Ambu­lantisierung und hybride Leistungserbringung um 10,64 Prozent (unteres Quartil) bis 14,49 Prozent (oberes Quartil) sinken. Insofern sei eine aktive Transformation in Richtung ambulanter Settings notwendig, beton­ten die Datenexperten.

Bei der Analyse wurde sowohl die jüngst erfolgte Erweiterung des Katalogs ambulant durchführbarer Operatio­nen (AOP-Katalog) als auch die Anfang Januar in Kraft getretene Verordnung zu einer speziellen sektorenglei­chen Vergütung (Hybrid-DRG-V) berücksichtigt.

Mittelfristig werden sich demnach insbesondere Leistungen und Prozeduren der Allgemeinen Inneren Medizin, der Kardiologie, der Urologie sowie der Frauenheilkunde aus dem klassischen stationären Bereich wegverla­gern – in diesen Leistungsbereichen könnte bis zu jeder dritte Fall betroffen sein.

Hinzu kommen regional höchst unterschiedliche Auswirkungen der demografischen Effekte. Beispielhaft zeigten die Analysten dies am Bereich der Allgemeinen Inneren Medizin auf.

Während die Krankenhäuser in Baden-Württemberg und Hamburg in den kommenden zehn Jahren mit Zu­wächsen bei den Fallzahlen von fünf Prozent und mehr rechnen können, werden andere Bundesländer deut­liche Rückgänge verzeichnen. Dies betrifft etwa Sachsen und besonders stark Sachsen-Anhalt.

aha

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