Lauterbach will Kassen zur Finanzierung von Gesundheitskiosken zwingen

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den Streit um die Finanzierung der geplanten Gesundheitskioske mit einem Gesetz beilegen.
„Die Existenz eines Gesundheitskiosks darf nicht vom Gutdünken eines Ärztefunktionärs oder von der Marketingstrategie einer Krankenkasse abhängen“, sagte Lauterbach dem Spiegel mit Blick auf die Finanzierung eines Gesundheitskiosks in Hamburg-Billstedt.
Er wolle die Kassen per Gesetz zwingen, die Kioske zu finanzieren. „Jeder Patient muss einfachen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben – erst recht in sozial benachteiligten Stadtvierteln“, betonte der Gesundheitsminister.
Lauterbach will 1.000 Kioske in ganz Deutschland nach dem Hamburger Modell aufbauen lassen. Dem dortigen Gesundheitskiosk droht aber aktuell das Aus: Zum Jahresende haben sich drei Krankenkassen aus der Finanzierung zurückgezogen.
Dirk Heinrich vom Virchowbund der niedergelassenen Ärzte in Deutschland sieht die Schuld bei Lauterbach. Die Kassen hätten angesichts der großen Zahl geplanter Kioske hochgerechnet und festgestellt, wie teuer das Ganze werde. In Kombination mit anderen teuren Reformen sei das für sie nicht tragbar gewesen.
Gesundheitskioske sollen dazu beitragen, dass weniger Menschen in Arztpraxen oder Krankenhäusern behandelt werden müssen. Ein Gesetz dazu will Lauterbach zeitnah vorlegen.
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