Vermischtes

AOK wechselt Anbieter für elektronische Identitäten

  • Dienstag, 4. Juni 2024
/keBu.Medien, stock.adobe.com
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Berlin – Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) wechseln den Anbieter ihrer elektronischen Identitäten (eID). Ab Anfang kommenden Jahres wollen sie Versicherten die eID von T-Systems zur Verfügung stellen, bisher nutzen sie die Lösung von IBM.

T-Systems soll ab dem Frühjahr 2025 die Bereitstellung und Verwaltung sogenannter GesundheitsID von 27 Millionen Versicherten übernehmen. Der Vertrag habe eine Laufzeit von vier Jahren und könne optional um weitere vier Jahre verlängert werden. Über das finanzielle Volumen des Auftrags gaben beide Seiten nichts bekannt.

Die GesundheitsID soll künftig der Schlüssel zu sämtlichen digitalen Angeboten der AOK sein. Versicherte sollen sie verwenden können, um sich beispielsweise in der elektronischen Patientenakte (ePA) oder der E-Rezept-App zu authentifizieren oder aber um die Services der Online-Geschäftsstelle der AOK zu nutzen.

T-Systems hat seine eID-Lösung gemeinsam mit dem Anbieter Verimi entwickelt und dafür im vergangenen Jahr als erstes Unternehmen eine Zulassung der Gematik erhalten. „Mit den Versicherten der AOK und einer weiteren Krankenkasse wird künftig 50 Prozent aller gesetzlich Versicherten unsere digitale Identität zur Verfügung stehen“, erklärt Ferri Abolhassan, T-Systems-CEO und Vorstandsmitglied der Deutsche Telekom AG. Bereits Ende 2023 hatte die Barmer einen Vertrag zur Bereitstellung der eID für ihre 8,7 Millionen Versicherten mit T-Systems geschlossen.

Die AOKen verwenden bereits seit Januar 2024 die eID von IBM für den Login ihrer ePA. Diese sollen Anfang 2025 in den umfassenden Zugangs-Service für alle digitalen Angebote der AOK überführt werden.

Zu Jahresbeginn war es aufgrund von Problemen mit dem sogenannten Identity Provider von IBM gekommen, die zu Ausfällen bei der Anwendung der E-Rezept-App geführt hatten. Neben den Versicherten der AOK konnten auch jene von TK, HEK, Knappschaft und Viaktiv Fehlfunktionen, wenn sie beispielsweise von der ePA in die E-Rezept-App wechseln und dort etwa eine Verordnung versen­den oder einlösen wollten.

Der jetzige Anbieterwechsel stehe in keinem Zusammenhang zu den Störungen Anfang des Jahres, erklärt ein AOK-Sprecher auf Anfrage. Die dahingehenden Ausschreibungen seien bereits im September 2023 erfolgt.

Die technische Lösung von T-Systems gewährleiste ein hohes Schutzniveau und erfülle die strengen Sicherheitsvorgaben der Digitalagentur Gematik. „So können sich unsere Versicherten darauf verlassen, dass ihre sensiblen Gesundheits- und Sozialdaten bestmöglich vor dem Zugriff Unbefugter geschützt sind“, versichert Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

„Auf der anderen Seite wird der Zugriff auf die digitalen Dienste der AOK per Smartphone künftig sehr viel komfortabler. Über einen einzigen Schlüssel lassen sich alle digitalen Anwendungen der Gesundheitskasse nutzen“, erklärte Reimann weiter.

Die gesetzlichen Krankenkassen waren 2021 mit dem Digitale Versorgungs- und Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) zur Einführung von sicheren digitalen Identitäten als Ergänzung zur bisherigen Identifikation mittels der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verpflichtet worden.

lau

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