Vermischtes

SARS-CoV-2-Ausbruch: 7.000 Menschen in Quarantäne, Schulen geschlossen

  • Mittwoch, 17. Juni 2020
In einem eigens dafür aufgebauten Testzentrum wird unter anderem die Belegschaft des Fleischkonzerns Tönnies getestet aber auch Mitarbeiter des Landkreises. /picture alliance, Hendrik Schmidt
In einem eigens dafür aufgebauten Testzentrum wird unter anderem die Belegschaft des Fleischkonzerns Tönnies getestet. /picture alliance, Hendrik Schmidt

Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh – Wegen des SARS-CoV-2-Ausbruchs ist der Schlachtbe­trieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. Der Kreis machte auch alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien dicht. 7.000 Tönnies-Mitarbeiter sollen in Quarantäne. Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), sagte heute bei einer Pressekonferenz, er habe die Schließung verfügt.

Adenauer sagte, die kreisweite Schließung von Schulen und Kitas sei ein „probates Mit­tel“, um die Ausweitung des Virus zu stoppen. Er wisse, dass Eltern „jetzt sauer sind“, da die Schule teilweise gerade erst wieder angefangen habe. Es sei ein milderes Mittel als ein kompletter Shutdown des Kreises.

Zur Ursache des Ausbruchs sagten Vertreter des Unternehmens, dass Mitarbeiter im Hei­maturlaub das Virus eingeschleppt haben könnten. Viele der häufig aus Rumänien und Bulgarien stammenden Beschäftigten hätten die langen Wochenenden für einen Heimat­urlaub genutzt, erklärte Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs bei der Firma Tönnies.

„Wenn ein oder zwei oder auch fünf eine Infektion mitbringen und die dann zum falschen Moment am falschen Platz sind und diese Infektion verbreiten, kann das dazu führen, dass man damit einen Herd ausgebildet hat“, sagte Schulze Althoff weiter. Allerdings sei es noch zu früh für eine abschließende Bewertung. Die Reiserückkehrer seien allenfalls einer von mehreren Faktoren. Außerdem zeige sich, dass gerade die gekühlten Räume die Verbreitung begünstigen könnten.

Laut Landrat Adenauer wurden 1.050 Tests gemacht, wobei von bisher gut 589 ausgewer­teten 395 positiv ausgefallen seien. Weitere Befunde stünden noch aus. Der Test besage nicht, dass die knapp 400 Betroffenen aktuell noch erkrankt und ansteckend seien, so die Verantwortlichen. Er schlage auch später noch an.

„Wir können uns nur entschuldigen“, sagte Tönnies-Sprecher Andre Vielstädte. Man habe „intensiv“ daran gearbeitet, das Virus „aus dem Betrieb zu halten“. Dem Unternehmen zu­folge ist noch nicht ganz klar, ob es einen oder mehrere Infektionsherde gebe.

Während ein Vertreter der Firma Tönnies heute vom „sukzessiven“ Herunterfahren des Betriebs sprach und er nicht ausschließen wollte, dass einzelne Bereiche vielleicht weiter arbeiten, ging Landrat Adenauer weiter. Es werde zu einem „Shutdown“ bei Tönnies kommen, sagte er.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung