Sanofi muss Boehringer nicht entschädigen

Paris – Im Entschädigungsstreit mit Boehringer Ingelheim rund um das in die Schlagzeilen geratene Medikament Zantac kann der französische Pharmakonzern Sanofi aufatmen. Die Internationale Handelskammer in den USA habe die Klage des deutschen Herstellers zurückgewiesen, teilte Sanofi heute mit.
Die Franzosen sind demnach nicht verpflichtet, Boehringer für mögliche Verluste im Zusammenhang mit den zu Zantac in den USA laufenden Rechtsstreitigkeiten zu entschädigen. Die Entscheidung sei endgültig und unanfechtbar, hieß es.
Sanofi gab sich zuversichtlich, sich vor Gericht in den USA weiter erfolgreich verteidigen zu können. Der Konzern verwies auf ein Urteil eines US-Bundesgerichts vom Dezember. Dieses hatte festgestellt, dass die Klagen gegen das Magen- und Sodbrennenmittel wegen angeblicher Krebsrisiken nicht wissenschaftlich fundiert seien und es keine zuverlässigen Beweise für die von den Klägern behaupteten Schäden gebe. Inzwischen haben laut Sanofi deshalb Zehntausende ihre Ansprüche aufgegeben. Das Medikament gehörte zeitweise Boehringer.
Später gingen die Rechte an den französischen Konzern über. Boehringer teilte mit, man habe die Entscheidung des Schiedsgerichts zur Kenntnis genommen. Da das Verfahren Vertraulichkeitsbestimmungen unterliege, könne das Unternehmen keine weitergehenden Kommentare abgeben.
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