Ausland

Seenotretter holen mehr als 200 Migranten an Bord

  • Mittwoch, 26. Oktober 2022
/picture alliance, SOS Humanity, Max Cavallari
/picture alliance, SOS Humanity, Max Cavallari

Rom – Die privaten Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und SOS Humanity haben im zentralen Mittelmeer in mehreren Einsätzen mehr als 200 Migranten aus Seenot gerettet. SOS Méditerranée holte gestern in inter­nationalen Gewässern vor der Küste Libyens binnen weniger Stunden etwas mehr als 70 Migranten an Bord der „Ocean Viking“, teilte die Organisation per Twitter mit.

Die Frauen, Kinder und Männer hätten sich auf einem Holzboot und einem Schlauch­boot befunden. Auf dem Schiff befinden sich demnach mittlerweile zusammen mit den Geretteten aus vorangegangenen Einsätzen fast 150 Menschen.

Die deutschen Helfer von SOS Humanity teilten zuvor mit, die Crew der der „Humanity 1“ habe im zentralen Mittelmeer 135 Migranten an Bord geholt. Die Menschen seien vorgestern in zwei Einsätzen aufgegriffen worden, teilte die Berliner Organisation mit.

Zunächst wurden 113 Personen – darunter ein Baby – von einem überfüllten Schlauchboot auf die „Humanity 1“ geholt. Am Abend wurden dann bei einer weiteren Aktion 22 Migrantinnen und Migranten ebenfalls von einem Schlauchboot geholt.

Nachdem am vergangenen Samstag bereits bei einem Einsatz 45 Menschen gerettet worden waren, befinden sich laut SOS Humanity nun 180 Migranten und Flüchtlinge an Bord.

Immer wieder versuchen Menschen, von Nordafrika aus über die gefährliche Route im zentralen Mittelmeer Malta oder Süditalien zu erreichen; sie erhoffen sich in der Europäischen Union ein besseres Leben.

Manche schaffen es in ihren Booten bis an die Küsten, andere werden von den Küstenwachen der zwei EU-Länder aufgegriffen, einige von zivilen Seenotrettern gerettet. Das Innenministerium in Rom zählte Stand Montag in diesem Jahr 78.440 in Italien angekommene Bootsmigranten – im Vergleichszeitraum 2021 waren es 52.667.

Viele Menschen, die in Nordafrika in ein Boot steigen, überleben die Überfahrt allerdings nicht. Nach Angaben der Vereinten Nationen starben allein in diesem Jahr mindestens 1.269 Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute oder werden vermisst.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung