Lage an Bord der „Humanity 1“ verschlechtert sich

Rom – Auf dem Schiff der deutschen Seenotretter von SOS Humanity hat sich nach Angaben der Hilfsorganisation die medizinische Lage unter den fast 180 geretteten Bootsmigranten verschlechtert.
„An Bord der „Humanity 1“ breitet sich eine grippeähnliche Infektion aus, die bei einigen Personen hohes Fieber verursacht“, teilte die Organisation heute mit.
Die Crew wartet nach eigenen Angaben seit mehr als einer Woche auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Die Behörden in Malta oder Italien hätten die elf bisher gestellten Anfragen nicht positiv beantwortet. Derzeit sitzen fast 1.000 Migranten auf Schiffen im Mittelmeer fest.
Neben der „Humanity 1“ warten auch die „Geo Barents“ von Ärzte ohne Grenzen mit rund 570 Migranten an Bord und die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée mit etwas mehr als 230 Leuten auf ihrem Schiff auf einen sicheren Hafen.
In der Vergangenheit wies Italien den Schiffen meist einen Hafen zu. Die neue Regierung unter der rechtsradikalen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni machte jedoch klar, die Ankünfte der Bootsmigranten unterbinden zu wollen. Innenminister Matteo Piantedosi erklärte zuletzt, die Schiffe agierten nicht nach geltenden Vorschriften.
Rechte Politiker wie Lega-Parteichef Matteo Salvini warfen den Organisationen immer wieder vor, mit Schleppern zu kooperieren. Die Seenotretter geben dagegen an, dass sie sich ohne Abstriche an internationale Gesetze hielten.
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