Steinmeier kritisiert ungleiche Impfstoffverteilung zwischen Europa und Afrika

Berlin – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die ungleiche Verteilung von Coronaimpfstoffen zwischen Europa und Afrika kritisiert. „Lange, zu lange sind Impfstoffe nur sehr spärlich nach Afrika gelangt“, sagte er laut Redetext bei einer Veranstaltung mit afrikanischen Stipendiatinnen und Stipendiaten heute in Berlin. Die EU und Deutschland hätten sich zwar in dieser Frage stark engagiert – „aber wir Europäer müssen uns dennoch auch kritische Fragen stellen“.
„Ich weiß, dass viele Menschen in Afrika die ungleiche Verteilung von Impfstoffen vor allem im vergangenen Jahr als ungerecht empfinden“, fügte Steinmeier hinzu. „Ich verstehe dieses Empfinden nicht nur, ich teile es.“ Es dürfe den Europäern nicht gleichgültig sein, dass so viele Menschen in afrikanischen Ländern bis heute nicht geimpft seien.
Steinmeier bezeichnete die Coronapandemie als „derzeit noch größte Krise auf unserer Erde“. Diese könne nur gemeinschaftlich überwunden werden. „Denn es ist doch auch jetzt noch richtig: Das Virus wird erst besiegt sein, wenn es überall auf der Welt besiegt ist“, sagte er laut Redetext.
Steinmeier lobte die Initiative des Pharmaunternehmens Biontech, schlüsselfertige Impfstoffproduktionsanlagen in Containerbauweise für Afrika zu liefern. Er sei froh, „dass die Bundesregierung und die Impfstoffpioniere von Biontech in dieser Phase wertvolle Unterstützung leisten können“. Die Produktion vor Ort sei „der richtige Weg, um ganz Afrika unabhängiger von den Lieferländern zu machen“.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: