Stephan Hofmeister als stellvertretender KBV-Vorstand gewählt

Berlin – Mit 52,9 von 60 Stimmen bei 3,88 Nein-Stimmen hat die Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) heute in Berlin den Allgemeinarzt Stephan Hofmeister (51) als stellvertretenden KBV-Vorstandsvorsitzenden gewählt. Mit 51,83 von 60 Stimmen bei 4,15 Nein-Stimmen hatte die VV ihn zuvor in den KBV-Vorstand gewählt. Er wird dort für die hausärztliche Versorgung zuständig sein.
Hofmeister war seit 2014 stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg und zuvor 14 Jahre lang als Hausarzt in der Hansestadt niedergelassen. Bei seiner Wahl 2014 konnte er 24 von 26 Stimmen auf sich vereinigen. Das deutliche Ergebnis überraschte manche Beobachter, weil Hofmeister eher Distanz zum Hausärzteverband wahrt.
Ambitionen für den KBV-Vorstand hatte der gebürtige Tübinger bereits im Mai 2012 gezeigt. Damals galt es, den Posten des hausärztlichen Vertreters neu zu besetzen, weil Amtsinhaber Carl-Heinz Müller überraschend zurückgetreten war. Hofmeister kandidierte und unterlag knapp mit 29 zu 31 Stimmen Regina Feldmann, die vom Deutschen Hausärzteverband unterstützt wurde.
Der Flottenarzt der Reserve ist seit Langem berufspolitisch engagiert. Seit 2005 war Hofmeister Mitglied der VV der KV Hamburg und seit 2011 deren stellvertretender Vorsitzender. Zugleich war er Delegierter der Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg. Bei seiner Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der KV Hamburg hatte Hofmeister angekündigt, sich engagiert für einen Interessenausgleich zwischen den einzelnen Fachgruppen einzusetzen. Auf Teamarbeit setzt er auch im KBV-Vorstand. Hofmeister erklärte, dass er sich eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem KBV-Vorstandsvorsitzenden Andreas Gassen gut vorstellen könne.
„Ein Auseinanderdriften hilft nur der Gegenseite“
Eine verlässliche Selbstverwaltung sei ein stabiler Rahmen für die selbstständige, freiberufliche Tätigkeit der niedergelassen Ärztinnen und Ärzte, sagte Hofmeister bei seiner Vorstellungsrede vor den VV-Mitgliedern. Den Verdruss, den viele Kollegen gegenüber der KBV hegten, führte er unter anderem auf die internen Querelen der vergangenen Jahre zurück.
Er wolle im KBV-Vorstand kollegial zusammenarbeiten und für eine gemeinsame Vertretung nach außen sorgen, bekräftigte Hofmeister: „Ein Auseinanderdriften hilft nur der Gegenseite.“ Er glaube an die Reformfähigkeit des Systems. Die KBV habe mit ihrem Konzept KBV 2020 der Politik bereits Lösungsvorschläge für die drängendsten Probleme in der Versorgung angeboten.
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