Politik

Tabakwerbeverbot: Bundesregierung missachtet das Parlament

  • Freitag, 8. Juni 2018
/dpa
/dpa

Berlin – Die Bundesregierung missachtet beim Tabakwerbeverbot, das nach wie vor nicht in Deutschland umgesetzt ist, den Bundestag. Das Parlament habe der Regierung bereits im Jahr 2004 mit der Verabschiedung des Gesetzes zum Tabakrahmenüber­einkommen einen eindeutigen Handlungsauftrag gegeben, alle Formen des Tabakmarketings zu unterbinden, heißt es in einem Antrag der Linken.

Die Abgeordneten fordern in ihrem Antrag erneut ein umfassendes Verbot aller Formen der Kino- und Außenwerbung für Tabakprodukte, ein Verbot der kostenlosen Abgabe von Tabakerzeugnissen, ein Verbot des Tabaksponsorings sowie ein Verbot des gezielt an Jugendliche gerichteten Tabakmarketings.

Tabakwerbung habe einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Konsumverhalten, führen die Linken aus. Nicht umsonst habe Deutschland das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterzeichnet. Die WHO-Konvention sehe ein „umfassendes Verbot aller Formen von Tabakwerbung, Förderung des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring“ vor, werde aber nicht umgesetzt, so die Kritik.

An den Folgen des Tabakkonsums sterben dem Antrag zufolge jährlich schätzungs­weise 120.000 Menschen in Deutschland. Die volkswirtschaftlichen Kosten, die auf das Rauchen zurückzuführen seien, beliefen sich jährlich auf rund 79 Milliarden Euro.

may/hib

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung