Tausende Auszubildende an Krankenhäusern erhalten erstmals Vergütung

Berlin – Tausende Auszubildende an Deutschlands Krankenhäusern erhalten vom 1. Januar an durch eine Tarifeinigung erstmals eine Vergütung. „Betroffene jobbten bisher abends oder am Wochenende, um etwas dazuzuverdienen, oder verschuldeten sich, um die Ausbildung machen zu können“, sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, in Berlin.
„Jetzt haben die Auszubildenden einen Sprung gemacht von null auf 965 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1.025 im zweiten Jahr und 1.122 im dritten Jahr“, teilte Bsirske weiter mit. Verdi hatte mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verhandelt. Betroffen sind der Gewerkschaft zufolge rund 1.800 Azubis an Universitätskliniken und 1.700 an den kommunalen Krankenhäusern.
Bei den Betroffenen handelt es sich um angehende Diätassistenten, Ergotherapeuten, Logopäden, medizinisch-technische Assistenten sowie Orthoptisten, die sich um Patienten mit bestimmten Augenerkrankungen kümmern. Diese Auszubildenden seien weit überwiegend Frauen.
Zuvor hatten diese jungen Menschen laut Verdi gar keine Ausbildungsvergütung erhalten. „Einige erhielten Schüler-Bafög, andere gar nichts“, sagte Bsirske. Der Verdi-Chef berichtete, die Tarifeinigung rühre von einer Initiative von Auszubildenden mehrerer Universitätskliniken selbst her. „Mehrere Hundert Azubis, Teenager zumeist, sind in Verdi eingetreten, haben eine Tarifkommission gegründet und mit uns Verhandlungen mit den Ländern und Kommunen begonnen.“
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