Vermischtes

Verdacht der Bestechlichkeit: Ermittlungen eingestellt

  • Donnerstag, 22. September 2022
Der frühere Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann./picture alliance, Flashpic, Jens Krick
Der frühere Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann./picture alliance, Flashpic, Jens Krick

Jena – Die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den ehemaligen Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann wegen des Verdachts der Bestechlichkeit eingestellt.

Ein für eine Anklageerhebung erforderlicher hinreichender Tatverdacht liege nicht vor, teilte die General­staats­anwaltschaft heute in Jena mit. Das im Zuge der Ermittlungen eingefrorene Vermögen in Höhe von 997.000 Euro sei wieder freigegeben worden.

Im Zuge der Maskenaffäre war Hauptmann vorgeworfen worden, Coronaschutz­masken vermittelt und dafür eine Provision in Höhe von mehreren hunderttausend Euro eines Frankfurter Unternehmens bekommen zu haben. Hauptmann hatte stets bestritten, sich mit der Vermittlung von Masken bereichert zu haben.

Zwar habe der ursprüngliche Verdacht gegen Hauptmann erhärtet werden können, wonach dieser bei der Ver­mittlung von Schutzmasken an Behörden und Gesundheitseinrichtungen sein Bundestagsmandat ausgenutzt habe, hieß es nun.

Allerdings habe sich die Generalstaatsanwaltschaft aus rechtlichen Gründen an der Anklage­erhebung gehin­dert gesehen. Sie verwies dabei auf ähnlich gelagerte Fälle, in denen sowohl das Oberlandesgericht München als auch der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden hatten, dass der Vorwurf der Bestechlichkeit gegen zwei bayrische Politiker nicht haltbar sei.

Die Vermittlung von Geschäften mit Schutzmasken gegen eine Provision sei keine strafbare Bestechlichkeit, hatte der BGH in Karlsruhe erklärt.

„Die Vorwürfe gegenüber meiner Person haben sich erwartungsgemäß als unbegründet erwiesen“, erklärte Hauptmann in einer Stellungnahme über seinen Anwalt schriftlich. Das Ergebnis der Untersuchung entspre­che seiner von Beginn an bestehenden Einschätzung, sich korrekt verhalten zu haben.

Er begrüße die Einstellung, da er von Beginn an von seiner Unschuld überzeugt gewesen sei. „Meine politi­sche Zukunft lasse ich derzeit bewusst unbestimmt und offen. Ich bin und bleibe ein ‚politisch interessierter Kopf‘“, teilte Hauptmann weiter mit.

dpa

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