Ärzteschaft

VKA hält angekündigte Warnstreiks an kommunalen Kliniken für überzogen

  • Freitag, 13. September 2024
/picture alliance, Oliver Berg
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Berlin – Der Marburger Bund (MB) hat gestern für den kommenden Montag Warnstreiks angekündigt. Die Ver­einigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat dafür wenig Verständnis, wie sie heute mitteilte.

Angesichts der überzogenen, nicht finanzierbaren Forderungen würden die Arbeitskampfmaßnahmen jeder Grundlage entbehren, kritisierten die kommunalen Arbeitgeber. „Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft“, sagte VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher.

Die vom MB geforderten „drastischen Entgelterhöhungen“ hätten ein Kostenvolumen von mehr als 20 Prozent, wohingegen die Kliniken für 2024 lediglich Erlössteigerungen von 5,25 Prozent erhalten hätten. „Unsere Kran­kenhäuser würden eine Umsetzung finanziell nicht verkraften und im schlimmsten Fall insolvent gehen“, so Köcher. Zugleich signalisierte er jedoch die Bereitschaft der VKA sich für eine konstruktiven Lösung für die kommuna­len Ärzte zu engagieren.

„Fakt ist aber auch, dass wir die Gewerkschaftsforderungen keinesfalls in dieser Form umsetzen können“, so Köcher. Die VKA forderte den MB auf, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Tarifverhandlungen anzuerkennen und am Verhandlungstisch um eine Lösung zu ringen.

Der Marburger Bund fordert neben einer Entgelterhöhung um 8,5 Prozent für ein Jahr unter anderem eine Neuregelung von Schicht- und Wechselschichtarbeit. Zusätzlich sollen Zeitzuschläge für die neudefinierte Schichtarbeit gezahlt werden und es werden zusätzliche Urlaubstage gefordert. Die Tarifverhandlungen werden am kommenden Dienstag, dem 17. September 2024, fortgesetzt.

hil/sb

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