Ärzteschaft

Ärzte kommunaler Kliniken streiken für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

  • Montag, 16. September 2024
Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken demonstrierten heute auf dem Römerberg in Frankfurt am Main für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. /picture alliance, Lando Hass
Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken demonstrierten heute auf dem Römerberg in Frankfurt am Main für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. /picture alliance, Lando Hass

Frankfurt am Main – Tausende Ärzte kommunaler Krankenhäuser haben sich heute auf einer Protestkundgebung in Frank­furt am Main für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen eingesetzt. Hintergrund für den Warnstreik ist die laufende Tarifauseinan­dersetzung des Marburger Bunds (MB) mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

Auf der Kundgebung machten die Mediziner mit Trillerpfeifen und auf Schildern auf Personalmangel und Über­las­tung aufmerksam. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift „Alles hat ein Ende nur der Bereitschaftsdienst hat keins“ und „Ärzte am Limit = Patient in Gefahr“ oder „Wir heilen Menschen und kein krankes System“.

Die Ärztegewerkschaft zählte eigenen Angaben zufolge rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, die Polizei rund 2.400. Die Krankenhausärzte waren aus Hessen sowie weiteren Bundesländern an, darunter Bayern, Nordrhein-West­falen, Baden-Württemberg und Niedersach­sen angereist.

Die Forderungen der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde lägen seit Monaten auf dem Tisch, sagte die Bundesvorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna, auf der Kundgebung. Den Arbeitgebern warf Johna Verschleppung und Verweigerung vor.

Bei der nächsten Verhandlungsrunde, die morgen stattfinden soll, müsse ein verhandlungsfähiges Angebot präsentiert werden. „Wer glaubt, er könnte uns noch mehr belasten, dem sagen wir: Nicht mit uns“, rief Johna. Andere Redner aus der Tarifkommission der Gewerkschaft drohten begleitet von regem Beifall mit weiterem Arbeitskampf.

Der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Andreas Botzlar, warf den Arbeitgebern vor, die Effizienzsteigerung immer weiter auf die Spitze zu treiben. „Krankenhäuser sind keine Fabriken. Es ist nicht zu viel verlangt, plan­bare Arbeit an Wochentagen machen zu wollen und nicht in randständigen Zeiten.“

Der Marburger Bund fordert für bundesweit 60.000 Ärzte unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hält die Forderungen für überzogen. Die Ärzte hätten erst im April 2024 eine Anhebung ihrer Bezüge um vier Prozent erhalten, hieß es. Viele kommunale Krankenhäuser befänden sich in einer finanziell prekären Situation.

dpa/EB

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