Politik

Weniger Salz, Zucker und Fett: Schmidt setzt auf Freiwilligkeit

  • Dienstag, 30. Mai 2017
Supermarkt Einkaufswagen Verbarucher /flashpics, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will weniger Salz, Zucker und Fett in Fertigprodukten. Bis Mitte 2018 sollten sich die Hersteller freiwillig auf Zielwerte einigen und ihre Rezepte anschließend schrittweise anpassen. Das geht aus einem Entwurf eines Strategiepapiers des Ministers hervor, aus dem die Rheinische Post zitierte. Die Anpassung soll demnach in „kleineren, kaum sensorisch bemerkbaren Reduktionen“ erfolgen.

Durch die schrittweisen Reduktionen solle eine Gewöhnung der Verbraucher gewähr­leistet werden, heißt es in dem Papier. Geschmack, Haltbarkeit und Qualität der Lebens­mittel dürften nicht beeinträchtigt werden. Der etwa 40-seitige Entwurf befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung.

Alle Fertigprodukte betroffen

Die Energiedichte der Produkte soll den Ideen des Ministers zufolge reduziert oder maximal erhalten werden. Zudem dürfe eine Änderung nicht dazu führen, dass in dem Lebensmittel etwa Zucker durch „höherkalorisches Fett“ ersetzt werde. Betroffen sind sämtliche Fertigprodukte. Darunter fallen industriell gefertigte Produkte aus einem oder mehreren Lebensmitteln, denen Zucker, Fett oder Salz zugesetzt wurde.

Wegen ihres hohen Gehalts an Salz, Zucker oder Fett und dem häufigen Konsum stünden etwa Brot, Joghurtprodukte, Frühstücksflocken, gesüßte Erfrischungsgetränke sowie Tiefkühlpizzen im Fokus. Sanktionen gegen Hersteller sind vorerst nicht geplant.

Die SPD-Verbraucherpolitikerin Elvira Drobinski-Weiß erklärte, die Initiative Schmidts gehe auf die SPD-Fraktion zurück – in vielen Punkten sei seine Strategie aber nicht ausreichend. So müsse genau festgelegt werden, wann und wie die Industrie Auskunft über Maßnahmen und Erfolge gebe. Außerdem müssten auch Ärzte sowie Verbraucher- und Gesundheitsverbände eingebunden werden, um die Reduktionsziele festzulegen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass zum Beispiel nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker gedeckt werden sollten. In Deutschland seien es mehr als 13 Prozent, erläutert das Ernährungsministerium.

afp/dpa

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