Politik

Zahl der Organspender wieder leicht gestiegen

  • Donnerstag, 5. November 2015
Uploaded: 22.03.2012 14:26:34 by mis
dpa

Frankfurt/Main – Die Zahl der Organspender steigt wieder, während die der ent­nommenen Organe zurückgeht. Diese Bilanz für den Zeitraum von Januar bis Ende Oktober präsentierte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag bei ihrem Jahreskongress in Frankfurt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Organspender um 3,2 Prozent leicht an: Die Organe von 736 statt 713 Menschen wurden nach ihrem Tod an Kranke weitergegeben.

Nach dem Vergabeskandal war 2014 ein Tiefpunkt erreicht worden. Unregelmäßigkeiten bei der Auswahl der Empfänger hatten das Vertrauen der Bürger in die Organspende erschüttert.

Trotz der seither wieder gestiegenen Spenderzahl seien von Januar bis Oktober nur 2.455 Organe entnommen worden, hieß es weiter. Im Vorjahr waren es noch 2.501 Organe gewesen. Im Jahresvergleich wurden außerdem 2.596 statt 2.659 Organe tatsächlich auch transplantiert. Mehr als 10.000 Kranke warten in Deutschland auf ein neues Organ.

Es zeichnet sich erstmals seit vier Jahren nach einem deutlichen Rückgang wieder eine leichte Aufwärtsbewegung ab, sagte der medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. Von einer Trendwende wollte er nicht sprechen, eher von einer „Stabilisierung auf niedrigem Niveau mit leichtem Hoffnungsschimmer am Horizont”.

Um mehr Organe zu bekommen, seien auch die Krankenhäuser gefordert, sagte Rahmel. Die DSO will verstärkt um die vielen kleinen Häuser werben, die nur alle paar Jahre einen Spender melden. Zum Vergleich: 38 Unikliniken melden mehr Spender als 1.100 kleinere Krankenhäuser. Dieses Potenzial müsse man besser ausschöpfen. Ein erster Schritt sei mit der Novelle des Transplantationsgesetzes getan: In allen 1255 Entnahmekrankenhäusern seien Transplantationsbeauftragte benannt worden. Die Klinikleitungen würden diese Kollegen aber nicht immer ausreichend unterstützen, beklagte Rahmel: „Das Engagement für Organspende wird eher behindert als unterstützt.” 

kna/dpa

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