Vermischtes

Zahl der Schönheits­operationen nimmt zu

  • Freitag, 17. Mai 2019
xixinxing - stock.adobe.com
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München – Immer mehr Menschen legen sich in der Hoffnung unters Messer, nach einer Operation besser auszusehen. Die Zahl der Schönheitsoperationen und ästhe­tischen Eingriffe stieg im vergangenen Jahr um gut neun Prozent, wie eine Ärztebe­fragung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) ergab. Vor allem Männer über 50 gehen demnach häufiger zum Chirurgen.

„Wir haben eine Verdoppelung der operativen Eingriffe bei den Männern“, sagte VDÄPC-Präsident Dennis von Heimburg heute bei einem Treffen der Gesellschaft in München. Dazu zählen Dinge wie Oberlidstraffung, Fettabsaugung, Nasenkorrektur, Gesichtslifting, Bauch- und Oberschenkelstraffung.

Jüngere Frauen wollen Lippenkorrekturen

Einen großen Anteil an der Zunahme haben zudem Brustoperationen bei Frauen. Oft gehe es nicht um größere Brüste, sondern eine andere Form, hieß es. Frauen unter­zögen sich zudem öfter Faltenbehandlungen. Ganz vorne auf der Liste stehen vor allem bei den Jüngeren auch Lippenkorrekturen – nach Vorbildern aus Internet und sozialen Medien.

Es würden zunehmend junge Frauen mit einem bildbearbeiteten Selfie als Vorbild in seine Praxis kommen, erklärte der Schönheitschirurg Dominik von Lukowicz. Er be­zeichnete den Selfieboom als „gefährlich“. Jugendliche würden oft die möglichen Ge­fahren eines Eingriffs ausblenden.

„Virtuelle Schönheit ist nicht medizinische Realität“, so Lukowicz. Durch die zuneh­mend hohe Qualität der Bildbearbeitungsprogramme erstellten sich viele junge Men­schen Ideale, die jeder seriöse Schönheitschirurg ablehnen müsse. Brustvergröße­rung, Lippenvergrößerung und das seitliche Anhebenlassen der Augenbrauen seien die beliebtesten Eingriffe junger Menschen.

Als ein weiteres Problem berichtete der Kongress über eine wachsende Zahl von nötig werdenden Korrektureingriffen bei vorherigen Operationen. „Korrekturen nach schlech­­ten Voroperationen nehmen dramatisch zu“, erklärte der Schönheitschirurg Hisham Fansa. Oft würden günstige Angebote zulasten der Qualität und Sicherheit gehen.

Insgesamt wuchs die Zahl der dem Verband gemeldeten Schönheitsoperationen in Deutschland von 2017 auf 2018 um neun Prozent auf 77.485. Dabei wuchs besonders die Zahl der minimalinvasiven Behandlungen, zu denen das Wegspritzenlassen von Falten zählt, stark an. Die Zahl dieser Eingriffe stieg von 38.526 auf 44.281. Nur ge­ring­fügig erhöhte sich die Zahl der ästhetisch-plastischen Operationen mit einem Zu­wachs von 32.647 auf 33.204.

Deutliche Anstiege bei Männern

Nach der Faltenbehandlung folgen Lippenkorrekturen bei den häufigsten Eingriffen, das Plus fiel hier mit rund 48 Prozent besonders deutlich aus. Damit ver­drängte die Lippenkorrektur die Oberlidstraffung. Auch die Zahl der Brustvergrößerun­gen stieg.

Dem Verband der Schönheitschirurgen zufolge entscheiden sich Frauen etwa sechs­mal häufiger für einen ästhetischen Eingriff als Männer. Allerdings gebe es bei Männern deutliche Anstiege, die Zahl der Eingriffe bei Männern stieg von 2017 auf 2018 um mehr als das Doppelte.

Der bei Männern am stärksten verbreitete Eingriff ist die Oberlidstraffung, die von Platz fünf auf eins bei den häufigsten Eingriffen stieg. Ebenfalls zunehmend in Mode kommt bei Männern die Fettabsaugung, die von Platz vier auf zwei kletterte.

dpa/afp

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