Zwei Jahre Pandemie: Die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen

Köln – Auch nach zwei Jahren Pandemie war zu Jahresbeginn 2022 ein hoher Anteil von Kindern psychisch belastet. Diese Heranwachsenden benötigen Unterstützung, um ihre psychische Gesundheit zu stärken. Zu diesem Ergebnis kommen Anne Kaman, Michael Erhart und Co-Autoren in ihrer aktuellen Studie (DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0001) im Deutschen Ärzteblatt.
Das Autorenteam untersuchte in der COPSY-Längsschnittstudie erstmals in bisher vier Befragungswellen, wie sich die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in den ersten beiden Pandemiejahren entwickelt haben und welche Risikofaktoren und Ressourcen dies beeinflussen.
Insgesamt nahmen 2.319 Familien mit 7- bis 17-jährigen Kindern im Selbstbericht (11 bis 17 Jahre 1.602) und jeweils ein Elternteil (7 bis 17 Jahre, 2.319) an der Studie teil. Insbesondere psychosomatische Beschwerden nahmen erneut leicht zu. Für den präpandemischen Vergleich wurden Daten der methodisch vergleichbaren BELLA-Studie verwendet.
Auch wenn die COPSY-Studie erstmals eine Entwicklung über zwei Pandemiejahre aufzeigt, können keine kausalen Rückschlüsse gezogen werden und es ist unklar, ob die Ergebnisse im Zusammenhang mit einer deutlichen Zunahme der COVID-19-Infektionen/Post oder Long COVID, der Wintersaison, einer kumulierten Belastung durch die Pandemie oder anderen Faktoren stehen.
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen konnte diesem Belastungserleben gute Ressourcen entgegensetzen. Es bleibt jedoch ein nennenswerter Anteil der Kinder und Jugendlichen, die auch zwei Jahre nach Pandemiebeginn noch psychisch auffällig waren (28,5 %) beziehungsweise zur Risikogruppe zählten (14,0 %).
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