Bürger erwarten von der Politik Verbesserung bei der Pflege
Berlin – Das Thema „Pflege“ wird für den Bundstagswahlkampf relevant. Das zeigt eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Danach sehen 43 Prozent der Deutschen die Versorgung älterer hilfebedürftiger Menschen als sehr wichtig dafür an, wie sie am 24. September ihren Stimmzettel ausfüllen wollen. In der Altersgruppe der Menschen über 50 Jahre sind es sogar 53 Prozent.
„Die Befragung zeigt, dass die Bürger Pflege als politisch hochrelevantes Thema sehen. Die Wähler werden auch nach der Bundestagswahl genau verfolgen, welche Wege die Parteien hier zukünftig gehen wollen“, sagte Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Laut Umfrage meint die Mehrheit der Bürger (55 Prozent), die Pflegequalität in Deutschland sei „weniger gut“ oder „schlecht“. Bei den Menschen mit persönlicher Pflegeerfahrung sind sogar 59 Prozent dieser Auffassung. Entsprechend wird Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen in der Pflege gesehen. In erster Linie betrifft das die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege (71 Prozent). 42 Prozent der Befragten glauben, dass pflegende Angehörige dringend besser unterstützt werden müssen.
„Trotz aktueller Leistungsverbesserungen in der Pflegeversicherung darf niemand glauben, die Herausforderungen in der Pflege seien nun bewältigt“, warnte Suhr. So erwarteten die Bürger bei so wichtigen Aspekten der Pflegereformen wie der Personalausstattung und der Transparenz von Qualität überzeugende Lösungen von der Politik.
Die Befragung zeigt auch, dass es der Wunsch der meisten Deutschen ist, im Fall von Pflegebedürftigkeit zuhause leben zu können. Dies geben 70 Prozent der Teilnehmer an. Sorgen bereiten vor allem mögliche kognitive Einschränkungen (63 Prozent), die Abhängigkeit von anderen Menschen (56 Prozent) und die Angst vor finanziellen Sorgen und Einsamkeit (36 beziehungsweise 32 Prozent).
Das ZQP befragte für die Studie vom 2. bis 10. Januar dieses Jahres 2.007 Personen in Deutschland.
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