Ärzteschaft

Ärztliche Labore warnen vor zunehmendem Personalmangel

  • Donnerstag, 8. Dezember 2022
/my kids, stock.adobe.com
/my kids, stock.adobe.com

Berlin – Auch die ärztlichen Labore in Deutschland suchen Fachkräfte. Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) begrüßt in diesem Zusammenhang die Neuordnung der Ausbildung für Medizinisch-Tech­nische Assistenten (MTA) ab 2023, betont jedoch, dass Umsetzungsprobleme den dringend notwendigen Aus­bau der Ausbildungskapazitäten im Bereich „Medizinische Technologen für Laboratoriumsanalytik“ (MTL) ver­hinderten.

„Stark gestiegene Anforderungen sowie fehlende oder unklare Regelungen im MTA-Gesetz in den Bereichen Qualifikation, Organisation und Finanzierung geben großen Anlass zur Sorge, was die Umsetzung angeht“, sagte der Vorsitzende des ALM, Michael Müller. Die Labore erwarten nach seinen Worten, dass im Bereich MTL ab 2023 deutlich weniger ausgebildet werde.

„In der Folge wird sich der Fachkräftemangel im medizinisch-technischen Bereich deutlich verschärfen. Mit­telfristig sehen wir ein massives Risiko für die Versorgung mit Labordiagnostik insgesamt“, warnte Müller.

Fabian Raddatz, Sprecher der Arbeitsgruppe MTA im ALM, betonte die Bedeutung der Fachkräfte: In der SARS-CoV-2-Pandemie wären die vielen PCR-Testungen ohne sie nicht möglich gewesen. „Gerade vor dem Hinter­grund des sich auch im labormedizinischen Bereich stärker entwickelnden Fachkräftemangels sind wir in der Verpflichtung, jungen interessierten Menschen eine attraktive und auf allen Ebenen gut organisierte Ausbil­dung anbieten zu können“, sagte er.

Wichtige Probleme bei der Ausbildung sind laut dem ALM die gestiegenen Anforderungen an die Ausbilder in den Laboren, der Lehrermangel an Berufsschulen und Finanzierungslücken bei den niedergelassenen Labo­ren. „Im Zuge der Neuregelungen kommen auf die niedergelassenen Labore Mehrkosten von voraussichtlich rund 75.000 Euro pro Ausbildungsplatz über die Ausbildungszeit zu. Zusätzlich müssen sie die Kosten der schu­lischen Ausbildung tragen“, hieß es aus dem ALM.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung