Apotheker halten Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel für wenig wahrscheinlich
Berlin – Nach der Bundestagswahl glauben viele Apotheker nicht mehr an ein Versandhandelsverbot für Arzneimittel. Das geht aus einer Online-Befragung von 306 Apothekern und Apothekenmitarbeitern über das Befragungsinstrument „Aposcope“ hervor. Das System ermöglicht Online-Marktforschung im Apotheken- und Pharmamarkt. Entwickelt hat es das Branchenportal Apotheke adhoc.
Laut Befragung glauben nach der Wahl nur noch 6,4 Prozent an ein solches Verbot, weitere 19,1 Prozent halten es noch für möglich. Doch die Mehrheit glaubt kaum (46,8) oder überhaupt nicht (25,5) an ein Verbot. Eine Honorarerhöhung erwarten 8,5 Prozent der Inhaber, mehr als die Hälfte der Befragten befürchtet eine Honorarsenkung.
Die Apothekenteams sind unmittelbar nach der Wahl noch unschlüssig, wie sie das Ergebnis einschätzen sollen. 44,1 Prozent bewerten das Ergebnis neutral, 25,1 Prozent als überwiegend oder eher schlecht für die Apotheken. 14,7 Prozent können dem Wahlausgang Positives abgewinnen.
Für die Absage an eine Regierungs- beteiligung bekommt die SPD bei der Umfrage eher Lob. 41,5 Prozent finden es „sehr gut“ oder „eher gut“, dass die Sozialdemokraten die Rolle der Oppositionsführung übernehmen wollen. Weitere 36,9 Prozent sind in der Frage unentschieden. Dagegen kritisieren nur 16,3 Prozent die SPD-Spitze für ihre Entscheidung, 5,2 Prozent äußerten sich nicht hierzu.
Würden die Apothekenteams eine Koalitionsentscheidung nach der Bundestagswahl treffen müssen, dann wünscht sich die Mehrheit (54,6 Prozent) eine Jamaika-Koalition, also schwarz-gelb-grün, 31,7 Prozent eine große Koalition. 13,7 Prozent hatten zu dieser Frage keine Meinung.
In Auftrag gegeben hatte die Umfrage die ACA Müller ADAG Pharma AG.
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