Bayern setzt Landarztprogramm fort

München – Auch in diesem Jahr können sich Interessenten für einen Medizinstudienplatz über die Landarztquote in Bayern bewerben. Die Staatsregierung will damit einem Mangel an Ärzten auf dem Land begegnen.
„Mit der Landarztquote bieten wir jungen Menschen ohne Einserabitur, aber mit der persönlichen besonderen Eignung zur hausärztlichen Tätigkeit die Möglichkeit eines Medizinstudiums“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) laut Mitteilung von heute.
Das Interesse an dem Modell sei hoch – knapp 1.500 junge Menschen hätten sich bisher beworben, 327 würden mittlerweile über die Quote Medizin studieren. Die ersten Absolventen des Programms könnten 2031 ihre Arbeit aufnehmen. Das Bewerbungsportal öffne wieder am 1. Februar.
„Nicht zuletzt die Coronapandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir mehr junge Mediziner benötigen, die sich für den unverzichtbaren Beruf der Hausärztin oder des Hausarztes begeistern und ihn auch dort ausüben wollen, wo sie besonders gebraucht werden: in den ländlichen Regionen“, ergänzte Holetschek.
Die Landarztquote wurde nach Ministeriumsangaben 2020 eingeführt. Teilnehmende an dem Programm verpflichten sich, später mindestens zehn Jahre lang als Hausarzt in einer Region zu arbeiten, die medizinisch unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht ist.
Ein Jahr später folgte im Freistaat die Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Quote). Nach dem gleichen Prinzip wird bis zu einem Prozent der Medizinstudienplätze für junge Menschen vorgehalten, die sich verpflichten, nach dem Studium mindestens zehn Jahre im Öffentlichen Gesundheitsdienst – also etwa in Gesundheitsämtern – zu arbeiten.
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