Behindertenvertreter mahnen rascheren Barriereabbau an

Schwerin – Behindertenvertreter aus Kommunen und Kreisen in Mecklenburg-Vorpommern verlangen mehr Tempo beim Abbau bestehender Barrieren im Alltag und Fristen für die Umsetzung konkreter Ziele.
Wie der Bürgerbeauftragte des Landes, Matthias Crone, heute mitteilte, wurde dazu nach einer gemeinsamen Beratung an die Landesregierung ein Forderungskatalog übermittelt. Die darin enthaltenen Punkte sollen nach dem Willen der Verfasser im Maßnahmeplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, der gegenwärtig überarbeitet werde, Beachtung finden.
„Dieser Maßnahmeplan ist das entscheidende Instrument, um die Forderungen der Menschen mit Behinderung mit Leben zu füllen und in die Tat umzusetzen. Er ist ressortübergreifend und soll möglichst alle Belange der Menschen mit Behinderung berücksichtigen“, erklärte Crone. Die Erwartungshaltung der Betroffenen sei daher groß.
Im Zentrum der Forderung steht laut Crone die Änderung der Landesbauordnung. So sollen neu gebaute Mehrparteienhäuser barrierefrei sein und ein „deutlicher Anteil“ der Wohnungen dort uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar sein. Im neuen Maßnahmeplan sollen konkrete Ziele verankert werden, deren Umsetzung regelmäßig überprüft wird, wie Crone weiter mitteilte.
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hatte schon vor einem Jahr angekündigt, bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention die übrigen Ressorts stärker einbinden und abrechenbare Aufgaben vereinbaren zu wollen.
„Unser gemeinsames gesellschaftliches Ziel muss es sein, Barrieren für Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen abzubauen“, erklärte Drese. Nach Angaben des Sozialministeriums leben in Mecklenburg-Vorpommern rund 357.000 Menschen mit Handicap, 216.000 davon gelten als schwerbehindert.
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