Bundesärztekammer stellt sich hinter Werbeverbot für Schönheitsoperationen

Berlin – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, hat sich hinter ein mögliches Werbeverbot für Schönheitsoperationen bei Jugendlichen gestellt. „Ohne medizinischen Grund gehören Jugendliche nicht unters Messer", sagte er am Wochenende in Berlin.
„Das geplante Werbeverbot für Schönheitsoperationen ist deshalb richtig. Noch besser wäre es, solche Eingriffe bei Minderjährigen ganz zu verbieten.“ Ein „Hype um den Schönheitskult“ in Medien und Sozialen Netzwerken müsse beendet und das Selbstwertgefühl der jungen Menschen gestärkt werden.
Um das zu erreichen, sollten Eltern mit ihren Kindern über Selbst- und Fremdwahrnehmung sprechen, empfahl Reinhardt. Schulen könnten durch Aufklärung dazu beitragen, dass Heranwachsende nicht unrealistischen Schönheitsidealen nacheiferten.
Ärzte sollten auf „solche völlig unnötigen Eingriffe“ bei Minderjährigen verzichten. „Die meisten seriösen Fachärzte für ästhetische und plastische Chirurgie lehnen solche Operationen ohnehin ab“, betonte der Bundesärztekammerpräsident.
Schönheitsoperationen sind Reinhardt zufolge nicht nur mit körperlichen Risiken verbunden – sie könnten auch seelisch belastend sein. „Wir stehen alle in der Verantwortung, Jugendliche davor zu schützen.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass er Werbung für Schönheitsoperationen verbieten wolle, die sich „ausschließlich oder überwiegend“ an Jugendliche richtet.
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