Ermittler prüfen weitere Hinweise auf Betrug bei Coronateststationen

Nürnberg – Bei den bayerischen Ermittlungsbehörden sind weitere Hinweise auf möglichen Betrug in Zusammenhang mit Coronateststationen eingegangen. Wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg heute erklärte, gebe es hier derzeit ein sehr dynamisches Geschehen.
Es gebe einzelne neue Hinweise, die nun geprüft werden müssten, erläutere Oberstaatsanwalt Michael Nunner. Eine konkrete Zahl von Ermittlungsverfahren könne aber noch nicht genannt werden. Bislang waren drei Verdachtsfälle bekannt.
Die ZGK war bislang nur für Betrugs- und Korruptionsermittlungen gegen Angehörige der Heilberufe wie Ärzte und Apotheker zuständig. Da viele Teststationen inzwischen aber auch von Personen betrieben werden, die keine klassische medizinische Ausbildung haben, wurde die Zuständigkeit der bei der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg angesiedelten Ermittlungsgruppe erweitert.
Das Justizministerium in München ordnete an, dass die ZKG auch Betrugsfälle verfolgen soll, „die Coronabürgertests von Anbietern außerhalb des klassischen Gesundheitsbereichs betreffen“.
Allein in Bayern gibt es mehrere tausend solcher Teststationen. Bundesweit prüfen die Behörden derzeit, ob durch die Betreiber vielleicht mehr Tests abgerechnet als tatsächlich durchgeführt wurden.
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