Ärzteschaft

Gesundheitswesen wichtigster Garant für starke Wirtschaft

  • Mittwoch, 3. Juni 2020

Berlin – Der NAV-Virchowbund warnt davor, bei der Diskussion über mögliche Konjunk­tur­programme in Deutschland nach der Coronakrise das Gesundheitswesen aus dem Blick zu verlieren.

„Der wichtigste Baustein muss die Stabilisierung und der Ausbau des Gesundheitswesens in Deutschland und in Europa sein“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Dirk Heinrich. Nur mit einem leistungsfähigen Gesundheitswesen könnten die Herausforde­rungen der Zukunft gemeistert werden.

Er betonte, das Gesundheitswesen habe eine weitaus größere Beschäftigtenzahl und eine größere Bruttowertschöpfung als beispielsweise die Automobilindustrie. Das Gesund­heits­system habe Deutschland gut durch die Krise geführt. „Angesichts der weltweiten Bedrohungen durch weitere Pandemien oder die medizinischen Folgen des Klimawandels ist es elementar, das Gesundheitswesen auszubauen“, betonte er.

Im Gesundheitswesen selbst war laut Heinrich in den ersten Wochen der ambulante Sek­tor der Kern des Erfolges bei der Bewältigung der Coronapandemie. „Sechs von sieben Coronafällen konnten ambulant behandelt werden“, so der NAV-Vorsitzende.

Dadurch sei verhindert worden, dass die Krankenhäuser zu Beginn der Pandemie über­laufen worden seien. Die ambulante Versorgung habe wie ein Schutzwall gewirkt, so dass der stationäre Sektor die entsprechenden Intensivkapazitäten aufbauen konnte.

Der NAV-Virchowbund fordert für das deutsche Gesundheitswesen einen Ausbau des flä­chendeckenden Angebots an Haus- und Fachärzten, eine Stärkung der Pflege und der Me­dizinischen Fachangestellten in den Praxen und einen Umbau der stationären Versor­gung.

Dieser Umbau sollte wo immer möglich Krankenhausstrukturen in ambulante Strukturen überführen und für die notwendigen Klinikstandorte die erforderlichen Investitionen bereitstellen.

„Wir haben gesehen, dass wir die Krankenhäuser der Maximalversorgung mit Spezialisten und Beatmungsplätzen brauchen. Wir haben aber auch gesehen, dass viele kleinere Klini­ken in Kurzarbeit gegangen sind – oder zunächst viel Freizeitausgleich gewährt haben“, sagte Heinrich. Für letztere Häuser sei zu prüfen, ob sie in ambulante oder kurzstationäre Strukturen überführt werden sollten, so der NAV-Vorsitzende.

hil

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