Ärzteschaft

Hartmannbund: Niederlassung zunehmend unattraktiv

  • Mittwoch, 7. Februar 2024
/dpa
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Berlin – Die Niederlassung in eigener Praxis wird aus Sicht verschiedener Landesverbände des Hartmann­bundes (HB) immer unattraktiver. Kritik übte der Ärzteverband auch am Verband der Ersatzkassen (vdek).

„Bürokratische Lasten und steigende Arbeitsbelastungen prägen den Praxisalltag, während Wertschätzung und angemessene Leistungsvergütung Mangelware sind“, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Bremen, Michael Langholz.

Er kritisierte in diesem Zusammenhang die Forderung des Verbandes der Ersatzkassen nach einer Ausweitung des Sprechstundenzeit von 25 auf 30 Stunden pro Woche scharf.

„Die Rahmenbedingungen müssen attraktiver gestaltet werden, damit die junge Generation im Gesundheits­wesen nicht nur arbeiten kann, sondern auch will“, sagte Anke Lesinski-Schiedat, Vorsitzende des Landesver­bandes Niedersachsen.

Dafür seien strukturelle Anpassungen zwingend notwendig. „Der Leistungskatalog der gesetzlichen Kranken­versicherung sollte gemeinsam mit der Ärzteschaft auf den Prüfstand gestellt werden“, forderte sie.

Vor einer Entwertung des ärztlichen Berufsstandes warnt der Vorsitzende des Hamburger HB-Landesverban­des, Clemens Rust. „Durch die Ausweitung von Befugnissen nichtärztlichen Personals im Rettungsdienst oder neue Berufsbilder wie das des Physician Assistant verschwimmen die Grenzen zunehmend“, kritisierte er.

Die schlechten Rahmenbedingungen wirken sich aus Sicht des Hartmannbunds bereits jetzt spürbar aus. „Viele Sitze der Kassenärztlichen Vereinigungen sind unbesetzt. Bereits jetzt verzeichnen wir viel zu weite Fahrtzeiten für unsere Patientinnen und Patienten“, sagte Sebastian Gassner, zweiter stellvertretender Vorsitzender des HB-Landesverbandes Schleswig-Holstein.

„Die Unterstützung von Schlüsselakteuren ist entscheidend, um eine umfassende, qualitativ hochwertige und effiziente Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Wir Ärztinnen und Ärzte brauchen attraktive Rahmenbedingungen und faire Vergütungen“, ergänzte Bernd Helmecke, Landesvorsitzender HB in Mecklenburg-Vorpommern.

hil

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