Hilfswerk: Kinder besser vor Passivrauchen schützen

Berlin – Für einen besseren Schutz von Kindern vor dem Passivrauchen plädiert erneut das Deutsche Kinderhilfswerk. Es müsse dringend Rauchverbote an sämtlichen Lebensorten von Mädchen und Jungen geben wie etwa auf Spielplätzen und im Umfeld von Schulen, erklärte das Kinderhilfswerk heute in Berlin.
Zudem müsse der Bund für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Schwangeren und Minderjährigen sorgen, da dort die Konzentration an giftigen Partikeln besonders hoch sei. Die Forderungen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder auch die Ärzteschaft oder der Bundesrat gestellt. Bisher hat sich auf Bundesebene aber nichts bewegt.
Nach Angaben des Hilfswerks zeigt sich der UN-Kinderrechtsausschuss besorgt über „die große Anzahl von Kindern, insbesondere von Kindern in sozioökonomisch benachteiligten Situationen, die dem Tabakrauch ausgesetzt sind“. Deshalb empfehle der Ausschuss mehr Aufklärung über die Folgen von Tabakkonsum und Passivrauchen sowie die Regulierung des Tabakmarketings.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erklärte, auch das Werbeverbot müsse enger gefasst werden. Derzeit dürfe in Deutschland am Verkaufsort für Tabakprodukte, E-Zigaretten und Tabakerhitzer geworben werden. Sie dürften auch als attraktive Life-Style-Produkte für Jugendliche promotet werden.
Nur ein umfassendes Werbeverbot bewahre Kinder und Jugendliche wirksam vor Werbung für Tabak und verwandte Produkte und schütze sie so vor dem Einstieg in den Konsum. Deshalb müsse die Bundesregierung ein umfassendes Werbeverbot einführen.
Das Hilfswerk und das DKFZ engagieren sich im Netzwerk für Kinderrechte und Tabakkontrolle, das im September 2018 gegründet wurde und die Vision hat, bis 2040 eine tabakfreie Welt zu erreichen. Rund 30 Gesundheits-, Kinderrechts- und entwicklungspolitische Organisationen sowie Expertinnen seien derzeit Mitglied, hieß es.
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