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Hitzewellen: Hohe Belastung in dicht besiedelten Gebieten und für Ältere

  • Dienstag, 28. Mai 2024
/Orapun, stock.adobe.com
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Berlin – Hitzewellen mit Temperaturen von mehr als 30 Grad bereiten vor allem den Menschen in städtischen Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und älteren Menschen Probleme und Sorgen. Das zeigt eine neue Bevölkerungsumfrage im Auftrag der AOK-Bundesverbandes.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat dafür vom 22. April bis zum 26. April 2024 online 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Danach geben in urbanen Regionen 52 Prozent der Befragten an, sich Sorgen wegen zukünftiger Hitzewellen zu machen, während es in Regionen mit sehr niedriger Bevölkerungsdichte 40 Prozent sind.

Dieser Befund spiegelt sich auch in der Auswertung nach Bundesländern wider: Während sich in den Stadtstaaten Berlin (49 Prozent), Bremen (51 Prozent) und Hamburg (50 Prozent) jeweils etwa die Hälfte der Bevölkerung Sorgen wegen zunehmender Hitze macht, ist der Anteil in Sachsen-Anhalt mit 36 Prozent am niedrigsten. Außerdem zeigt die Befragung, dass sich ältere Menschen besonders belastet sind: So geben knapp die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe über 65 Jahre (49 Prozent) an, sich wegen zunehmender Hitzewellen zu sorgen.

Mehr als ein Drittel der befragten Menschen (39 Prozent) geben an, mit langanhaltender Hitze und hohen Temperaturen über 30 Grad schlecht oder eher schlecht zurechtzukommen, während 45 Prozent nach eigenen Angaben gut mit längeren Hitzeperioden umgehen können.

Mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) wünschen sich mehr Informationen zu den Auswirkungen von längeren Hitzeperioden auf die Gesundheit. Bei 58 Prozent der Bevölkerung ist das allerdings nicht das Fall. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Hitzeschutz: 61 Prozent fühlen sich gut darüber informiert, wie sie sich bei länger anhaltender Hitze schützen können, aber 33 Prozent wünschen sich mehr Informationen. Bei älteren Befragten und bei Menschen, die in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte wohnen, ist der Wunsch nach zusätzlichen Informationen stärker ausgeprägt.

„Die Information der Menschen über Hitzeschutz ist in erster Linie eine Aufgabe der Länder und Kommunen, die in Hitzeaktionsplänen verbindlich verankert werden sollte“, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

Der Versorgungs-Report „Klima und Gesundheit“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hatte bereits 2021 gezeigt, dass es an Hitzetagen mit über 30 Grad Celsius drei Prozent mehr Krankenhauseinweisungen in der Altersgruppe über 65 Jahren gibt. „Da Hitze vor allem für Ältere und chronisch kranke Menschen schnell gefährlich werden kann, müssen wir diese Gruppen besonders für das Thema sensibilisieren“, betonte Reimann.

Im Rahmen der Umfrage wurde auch erhoben, welche gesundheitlichen Beschwerden die Menschen in Deutschland durch Hitze bekommen: Mit Abstand am häufigsten wird Erschöpfung genannt (44 Prozent), gefolgt von Kopfschmerzen (17 Prozent) sowie Schwindel und Übelkeit (15 Prozent). Als Strategien im Umgang mit Hitzeperioden setzen 73 Prozent auf eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme, 55 Prozent auf das Verdunkeln der Wohnung oder des Hauses und 38 Prozent auf leichte Mahlzeiten.

hil

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