Ärzteschaft

Honorarumsätze der niedergelassenen Ärzte regional unterschiedlich

  • Donnerstag, 19. Oktober 2017
/everythingpossible, stock.adobe.com
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Berlin – Der durchschnittliche Honorarumsatz je niedergelassenen Arzt beziehungs­weise Psychotherapeut ist im Jahr 2015 gegenüber 2014 um 1,2 Prozent oder 2.576 Euro auf 211.892 Euro gestiegen. Das geht aus dem neuen Honorarbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für das vierte Quartal 2015 hervor. Der Bericht enthält in einem Sonderteil einen Überblick über die Honorarentwicklung für das gesamte Jahr.

Die Honorarzuwächse seien zwar erfreulich, dennoch würde jede zehnte Leistung der 165.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten nach wie vor nicht vergütet, betonte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen. Zudem sei durch die steigenden Betriebskosten das Einkommen vieler Ärzte trotz Umsatz­steigerungen gesunken.

Regionale Unterschiede

Die Durchschnittszahlen gelten naturgemäß nicht für alle Regionen und Fachgruppen gleichermaßen: Laut dem Bericht haben Ärzte und Psychotherapeuten in 14 Kassen­ärztlichen Vereinigungen (KVen) beim Honorarumsatz je Arzt zugelegt. Zu den Gewinnern zählen Thüringen (plus 2,5 Prozent), Bremen (plus 2,3 Prozent), Nieder­sachsen (plus  2,3 Prozent), Hamburg (plus 2,2 Prozent) und Hessen (plus 2,1 Prozent). Einen Rückgang des Honorarumsatzes je Arzt berichtet die KBV für die KVen Sachsen (minus 1,4 Prozent), Bayerns (minus 0,3 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 0,1 Prozent).

Unterschiede gibt es auch bei den Honorarentwicklungen von Haus- und Fachärzten und bei den Fachärzten untereinander: Im hausärztlichen Versorgungsbereich ist der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt gegenüber dem Vorjahr um 3.193 Euro auf 212.801 Euro gestiegen (plus 1,5 Prozent). Fast alle KVen haben für den hausärztlichen Bereich Zuwächse des Honorarumsatzes je Arzt zu berichten. Lediglich in den KVen Mecklenburg-Vorpommern (minus 1,2 Prozent) und Sachsen (minus 0,2 Prozent) gab es einen Rückgang.

Bei den Fachärzten ist die Entwicklung regional unterschiedlicher. Die Veränderungs­raten liegen über alle Fachgruppen gemittelt zwischen minus 1,5 Prozent in der KV Bayerns und plus 2,8 Prozent in Thüringen. Im Bundesdurchschnitt ist der Honorar­umsatz je Arzt um 1.619 Euro beziehungsweise 0,8 Prozent auf 202.876 Euro gestiegen.

Die größten Honorarumsatzsteigerungen für das Jahr 2015 gegenüber dem Jahr 2014 gab es laut Bericht bei den Fachärzten für Humangenetik (plus 10,5 Prozent), bei den Fachärzten für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen (plus 6,3 Prozent), bei den Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (plus 5,9 Prozent), bei den Fachärzten für Augenheilkunde (plus 4,8 Prozent) und bei den Fachärzten für Psychiatrie (plus 4,7 Prozent).

Rückgänge des durchschnittlichen Honorarumsatzes je Arzt mussten dagegen Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Angiologie hinnehmen (minus 4,4 Prozent), außerdem Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (minus 3,9 Prozent), Fachärzte für Innere Medizin mit Schwer­punkt Hämatologie und Onkologie (minus 3,6 Prozent), Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie (minus 0,8 Prozent), Fachärzte für Radiologie (minus 0,5 Prozent) sowie Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie (minus 0,2 Prozent).

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