Innovationsfonds kein „Selbstbedienungsladen“
Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Kritik zurückgewiesen, die Mittelauszahlungen aus dem Innovationsfonds verliefen zu schleppend und zu bürokratisch. „Dieses Geld wird nicht auf der Basis von ‚Wunschzetteln‘ ausgezahlt, sondern nur auf der Basis von realistischen und nachprüfbaren Finanzierungsplänen, die auch dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit entsprechen und die sicherstellen, dass die zur Verfügung stehenden 1,2 Milliarden Euro auch tatsächlich zweckentsprechend eingesetzt werden“, stellte der Vorsitzende des Innovationsausschusses beim G-BA, Josef Hecken, heute klar.
Er reagierte damit auf Kritik, die drei Projektträger kürzlich beim Gesundheitsnetzwerkerkongress in Berlin geäußert hatten. „Es sind bislang keine Fördergelder ausbezahlt und vermutlich auch keine endgültigen Förderbescheide rausgegangen“, sagte Susanne Ozegowski, die Geschäftsführerein des Bundesverbandes Managed Care, gegenüber der Ärzte Zeitung.
Dies dementierte Hecken jetzt: Vielmehr seien bislang nahezu 800 Bescheide an die Antragsteller versendet worden: 422 Ablehnungsbescheide, 259 Benachrichtigungen, 91 Förderbescheide zur Versorgungsforschung und zur sogenannten ersten Welle neue Versorgungsformen und 26 Änderungsbescheide. „Dass wir die Unterstützungsleistungen für die Projektnehmer sehr ernst nehmen und auch alles Mögliche tun, damit die Projekte zügig starten“, zeige auch „die Tatsache, dass zur Begleitung der Antragsteller vom DLR-Projektträger und der Geschäftsstelle des Innovationsausschusses bislang etwa 3.500 Beratungsgespräche mit Projektnehmern geführt wurden“, so Hecken.
Die Fördergelder werden laut G-BA immer zur Mitte eines Quartals über das Bundesversicherungsamt ausgezahlt. „Bei vielen Projekten läuft das gut, einige Wenige tun sich noch schwer, die erforderlichen Erklärungen und Nachweise vorzulegen“, sagte Hecken. Er betonte, der G-BA verlange nachvollziehbare Kosten- und Finanzierungspläne. „Solange ein Projekt diese nicht vorlegt, wird auch kein Geld ausgezahlt, denn der Innovationsfonds ist kein ‚Selbstbedienungsladen‘“, so Hecken.
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