Ärzteschaft

KBV-Vorstand nimmt Lauterbach in die Pflicht

  • Freitag, 10. November 2023
/picture alliance, dpa
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Berlin – Nach der Zusage von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Forderungen der Ärzteschaft um­setzen zu wollen, drängt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf schnelles Handeln.

„Den Worten müssen jetzt Taten folgen“, sagte KBV-Vorstandschef Andreas Gassen in einem Video-Interview. Er forderte einen „klar erkennbaren Fahrplan“ zur Umsetzung der von Lauterbach in Aussicht gestellten Ver­besserungen für die Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten.

Bei einem Gespräch mit dem KBV-Vorstand hatte der Minister Anfang November Bereitschaft signalisiert, unterschiedlichen KBV-Forderungen weiträumig entgegenzukommen.

So hat Lauterbach nach Angaben der KBV beispielsweise angekündigt, die Entbudgetierung der hausärztli­chen Versorgung weiter voranzutreiben, bei Regressen Geringfügigkeitsgrenzen sowie die Differenzkosten­methode zu überdenken und im Zusammenhang mit der Digitalisierung über die Streichung der Sanktionen und Bußgeldvorschriften nochmals auf den Prüfstand zu stellen.

Thema des Gesprächs mit Lauterbach waren auch die geplanten Hybrid-DRG sowie der dazu vorliegende Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). „Hier muss dringend nachgearbeitet werden“, sagte Gassen und versprach, er werde „sehr engmaschig“ nachfassen, wie es vorangehe.

Auswirkungen auf die aktuellen Proteste der Vertragsärzte hätten die Signale des Ministers jedoch nicht: „Wir werden den Kollegen jetzt nicht einfach sagen, der Minister hat mit uns ein freundliches Gespräch geführt und da haben wir ein gutes Gefühl“, unterstrich Gassen.

Er appellierte an die Ärzteschaft, sich weiterhin an Befragungen und anderen Aktionen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Berufsverbände zu beteiligen. „Es ist wichtig, dass wir hier gehört werden“, so der KBV-Chef.

hil/sb

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