Ärzteschaft

ÖGD: Ruf nach Gesundheits­konferenzen auf Bundesebene

  • Dienstag, 31. Oktober 2023
/picture alliance, ZB, Sascha Steinach
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Berlin – Für die Einrichtung einer regelmäßigen Gesundheitskonferenz auf Bundesebene plädiert die Deutsche Gesellschaft für Öffentliches Gesundheitswesen (DGÖG).

Man benötige ein Forum, in dem sich Politik, Akteure der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, Patienten­ver­tretungen und andere regelmäßig darüber austauschten, welche Maßnahmen für mehr Gesundheit in der Bevölkerung in Deutschland anstünden und wie sie umgesetzt werden könnten, sagte die Vorsitzende der Fach­gesellschaft, Susanne Pruskil.

Sie äußerte sich anlässlich einer Stellungnahme der DGÖG zum geplanten neuen Bundesinstitut für Präven­tion und Aufklärung in der Medizin (BIPAM). Auf regionaler Ebene hätten sich diese meist von Gesundheits­ämtern organisierten Konferenzen laut Fachgesellschaft sehr bewährt. Auf Bundesebene sollte das BIPAM die Moderation der Konferenzen übernehmen, empfiehlt Pruskil.

„Wichtig ist dabei die Einbindung der Gesundheitsberichterstattung – denn die Entscheidungen für Präven­tions- und andere Maßnahmen und deren Umsetzung sollten nicht im luftleeren Raum getroffen werden, sondern evidenzbasiert sein“, betonte Bertram Szagun aus dem Vorstand der DGÖG.

Die DGÖG begrüßt grundsätzlich die Gründung des neuen Instituts. Ein Bundesinstitut mit einem klaren Fokus auf die Prävention nichtübertragbarer Erkrankungen werde dem vorherrschenden Krankheitspanorama gerecht und könne einen wesentlichen Beitrag leisten, die zu hohe vorzeitige Krankheitslast und Sterblichkeit in Deutschland zu senken, heißt es in der Stellungnahme.

Allerdings empfiehlt die Fachgesellschaft, den angedachten Namen des neuen Instituts zu korrigieren. „Der Name, Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin‘ impliziert eine vor allem medizinisch in­dividuelle Ausrichtung des neuen Instituts“, heißt es von der DGÖG. Tatsächlich seien aber Lebensweltmaß­nahmen – zum Beispiel in Kindergärten, Schulen und Betrieben – ebenfalls sehr wichtig.

Wer mehr Gesundheit in Deutschland erreichen möchte, müsse Gesundheit und Gesundheitsförderung in allen Politikfeldern berücksichtigen. „‚Health in all policies‘ lautet das Stichwort – und diese Ausrichtung sollte sich auch im Namen des Instituts finden“, so Pruskil.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Anfang Oktober angekündigt, bis 2025 ein Bundes­institut für Prävention und Aufklä­rung in der Medizin aufbauen zu wollen. Darin auf­gehen sollen die Bundes­zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) sowie Teile des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das neue Institut soll insbesondere helfen, die Prävention mit Blick auf nicht übertragbare Krankheiten auszubauen.

EB/aha

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