Ausland

Aktionsplan gegen Antibiotika­resistenz: EU bittet um Mithilfe

  • Dienstag, 31. Januar 2017
Uploaded: 08.08.2016 14:44:41 by maybaum
/dpa

Brüssel – Die Europäische Kommission will in diesem Sommer einen neuen europäi­schen Aktionsplan gegen die wachsende Antibiotikaresistenz vorlegen. Dafür bittet sie Behör­den, Interessenvertreter und Bürger – insbesondere Ärzte – um Mithilfe.

In einer Konsultation sammelt die Kommission bis zum 28. April Vorschläge dazu, wie die Europäische Union (EU) die Mitgliedstaaten am besten dabei unterstützen kann, gegen die wachsende Antibiotikaresistenz vorzugehen. Der neue Plan soll Maßnahmen in den Mittelpunkt stellen, bei denen es einen klaren europäischen Mehrwert gibt und wo immer möglich messbare Ergebnisse erreichen.

Ziel ist es, die Zusammenarbeit zur Antibiotikaresistenz über Sektoren hinweg zu stär­ken und das Wissen rund um das Thema auch innerhalb der Bevölkerung auszubauen. In­­fek­tionen durch arzneimittelresistente Bakterien führen in der EU jährlich zu 25.000 To­desfällen und Kosten von 1,5 Milliarden Euro.

Der erste Aktionsplan der EU gegen Antibiotikaresistenzen lief von 2011 bis 2016. Die Evaluation zeigte laut Kommission, dass ein solcher Plan Effekte erzielen kann. Ins­be­son­dere könne er erstens die Mitgliedstaaten unterstützen und die EU zu einer „Best-Practice-Region“ im Kampf gegen die abnehmende Arzneimittelwirkung machen. Zwei­tens stärke ein solcher Plan die Forschung und die Umsetzung innovativer Ansätze ge­gen Antibiotikaresistenzen. Außerdem lenke ein solcher Aktionsplan die globale Auf­merk­samkeit auf das Problem, hieß es aus der Kommission.

Wie auch Deutschland verfolgt die EU bei ihren Bemühungen gegen Antibiotikare­sis­ten­zen einen sogenannten One-Health-Ansatz. Unter dem Stichwort „Raising Awareness“ nennt die Kommission folgende Kernpunkte:

  • Eine bessere Verschreibungspraxis, zu der auch gehöre, dass Antibiotika nur ein­ge­setzt würden, wenn sie wirklich erforderlich seien.

  • Ein Verbot der Selbstmedikation mit Antibiotika in Ländern, in denen die Medika­mente im Augenblick nicht verschreibungspflichtig seien.

  • Eine Verbesserung der Einnahmepraxis.

  • Ein Ende der Überanwendung und des Missbrauches von Antibiotika in der Land­wirtschaft und der Tiermedizin.

hil

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