Ausland

Glyphosat: EU-Bürgerinitiative will Verbot erstreiten

  • Mittwoch, 8. Februar 2017

Berlin – Eine europäische Bürgerinitiative will eine Million Stimmen gegen das umstritte­ne Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sammeln und ein EU-weites Verbot durchsetzen. Umweltorga­ni­sa­ti­o­nen aus 13 Ländern machen mit. Die Unterschriften wollen sie bis Ende Juni zusamm­en­bekommen, weil die EU-Staaten danach über die Zulassung des in der Land­wirtschaft und bei Privatleuten verbreiteten Mittels entscheiden sollen. Glyphosat steht im Ver­dacht, Krebs zu erregen. Die Risiken sind aber unter Experten umstritten.

„Glyphosat ist ein Mittel, das alle Pflanzen abtötet“, sagte der Chef der Umweltorganisa­tion BUND, Hubert Weiger, zum heutigen Start der Initiative in Berlin. Es sei eine der Haupt­ursachen für den Verlust der Artenvielfalt, da es vielen Insekten und damit auch Vögeln die Lebensgrundlage entziehe. Die Bürgerinitiative fordert verbindliche Reduk­ti­onsziele in der EU auch für andere Pestizide.

Zuletzt hatten die EU-Staaten die Glyphosat-Zulassung nur für eineinhalb Jahre verlän­gert, statt sie, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, für neun Jahre zu erneuern. Auch Deutschland hatte sich auf Drängen der SPD-geführten Ministerien in der Bundes­regierung enthalten.

Wenn mehr als eine Million Bürger aus mindestens sieben EU-Staaten eine registrierte Initiative unterstützen, kann diese die Kommission ersuchen, in ihrem Sinne zu handeln. Verbindlich ist das aber nicht, die Kommission kann ablehnen.

dpa

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