Institut für Öffentliches Gesundheitswesen in Köln eingerichtet

Köln – Die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln hat ein Institut für Öffentliches Gesundheitswesen gegründet. Es soll eng mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln zusammenarbeiten. Weitere Partner sind das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM), das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
„Es gab bereits vor Corona erfolgreiche Kooperationen von Instituten und Kliniken der Universitätsmedizin mit dem städtischen Gesundheitsamt. In der Pandemie haben wir das noch verstärkt“, berichtet Nicole Skoetz, die das neue Institut leitet. Diese Kooperationen sollen jetzt durch gemeinsame Forschungsprojekte und Fortbildungen noch intensiver werden.
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) begrüßte die Institutsgründung. „Zur Stärkung und Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes wären solche Institute flächendeckend im gesamten Land wünschenswert“, sagte der Vorsitzendes des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, Emanuel Wiggerich. Er ist auch erster stellvertretende Vorsitzende des BVÖGD auf Bundesebene.
„Wir sehen in der Größe des Kölner Gesundheitsamtes und der Vielzahl der Themen ein enormes Potenzial für eine innovative wissenschaftliche Zusammenarbeit zum Wohl des Gesundheitswesens und der Bevölkerung“, erläuterte Gereon Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Das neue Institut und das Gesundheitsamt könnten unter anderem gemeinsam Daten wissenschaftlich aufarbeiten sowie Förderanträge stellen und so die Versorgung in Köln und Umgebung verbessern.
Neben der Forschung ist die Lehre ein weiterer Schwerpunkt des Instituts. Nach der neuen Approbationsordnung und dem Nationalen Lernzielkatalog im Fach Humanmedizin soll das Thema öffentliches Gesundheitswesen künftig fester Teil der studentischen Lehre werden.
„Studierende haben bei uns die bisher einzigartige Möglichkeit, die vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamts bereits im Studium kennenzulernen. Gleichzeitig wertet diese inhaltliche Erweiterung die Berufe im öffentlichen Gesundheitswesen auf“, sagte Skoetz.
Diesen Ansatz betont auch der BVÖGD: „Zur Nachwuchsgewinnung und Attraktivitätssteigerung ist es der richtige Ansatz, das Thema Öffentliche Gesundheit und Bevölkerungsmedizin in der Lehre zu stärken. So kann es gelingen, den Studierenden dieses interessante und vielfältige Aufgabengebiet als alternatives Tätigkeitsfeld zur Klinik oder Praxis näher zu bringen“, sagte Wiggerich.
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