Hochschulen

Mehr Plätze für Landarztquote in Sachsen-Anhalt

  • Freitag, 17. Februar 2023
/picture alliance, Holger Hollemann
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Magdeburg – Sie bekommen einen Medizinstudienplatz auch ohne Top-Abi und verpflichten sich, in Sachsen-Anhalt mindestens zehn Jahre als Landarzt oder Amtsarzt zu praktizieren: Das Land Sachsen-Anhalt sucht wieder nach Bewerbern, die gemäß der Landarztquote studieren wollen.

Nach einer Erhöhung des Anteils von 5 auf 6,3 Prozent stehen zum Wintersemester 2023/24 26 solcher Stu­dienplätze in Magdeburg und Halle zur Verfügung, wie das Sozialministerium heute in Magdeburg mitteilte. Bewerbungen sind bis zum 31. März möglich.

„Durch die Landarztquote kann nicht ausschließlich ein Einserabiturient eine gute Hausärztin oder Hausarzt werden, sondern auch jemand, der beispielsweise bereits im Patientenkontakt seine soziale Kompetenz und Empathie in einem Beruf bewiesen hat“, erklärte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

Der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSA) reichen die Studienplätze für angehende Mediziner nicht. „Die Erhöhung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht ausreichend, um den Bedarf an ärztlicher Versorgung auch zukünftig decken zu können“, erklärte KV-Chef Jörg Böhme. „Mit der Einführung der Landarztquote ist nicht ein Studienplatz hinzugekommen. Wir benötigen bundesweit dringend mehr Medizinstudienplätze.“

Nach KV-Angaben sind derzeit 254 Hausarztstellen nicht besetzt. Es sei ein weiteres Defizit zu erwarten. Auch in den Gesundheitsämtern fehlen Ärzte. Und so sucht Sachsen-Anhalt über die Quote im kommenden Winter­semester auch fünf angehende Amtsärzte.

In der ersten Runde im vergangenen Jahr sei die Resonanz verhalten gewesen, erklärte Grimm-Benne. Sie hoffe in diesem Jahr auf mehr Bewerbungen. „Keine Nachtschichten, ein zukunftssicherer Job im Öffentlichen Dienst und eine gute Vereinbarkeit mit dem Familienleben machen das Berufsbild attraktiv.“

dpa

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