Psychische Gesundheit von Kindern: Neues Schulungsportal für Lehrkräfte

Berlin – Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist immer noch nicht wieder auf dem Stand wie vor der Coronapandemie.
Um die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern zu fördern und zur Aufklärung und Entstigmatisierung psychischer Belastungen und der Depression beizutragen, hat die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München bereits 2021 gemeinsam mit der Beisheim Stiftung ein Infoportal entwickelt.
Auf der Webseite „Ich bin alles“ und über soziale Medien erhalten Kinder und Jugendliche und ihre Eltern evidenzbasierte Informationen, wie sich Depressionen äußern, wie die Erkrankung festgestellt und behandelt wird und wie sich vorbeugen lässt.
Heute ging aufbauend auf dieses Infoportal die neue Website www.schule.ich-bin-alles.de an den Start, die sich speziell an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte richtet. Dieses Informations- und Schulungsportal soll die psychische Gesundheit an Schulen stärken.
Das Portal stellt Informationen zu Symptomen psychischer Belastungen, zu Ursachen der Depression sowie Belastungsfaktoren von Schülern bereit. Zudem gibt sie Hinweise und Tipps zum Umgang mit Mobbing und zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Schülern.
„Die psychischen Belastungen vieler Schülerinnen und Schüler stellen eine zunehmende Herausforderung für Lehrkräfte dar. Lehrkräfte können aber viel bewirken. Wir unterstützen sie darin, psychische Belastungen frühzeitig wahrzunehmen, präventiv zu handeln, sowie sie zu unterstützen und notwendige Hilfen zu geben“, erklärte Gerd Schulte-Körne, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, LMU-Klinikum, München, heute anlässlich des Starts des Infoportals.
Der Psychiater verwies auf die COPSY-Längsschnittstudie vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die mit Beginn der Coronapandemie eine deutliche Abnahme der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen sowie eine Zunahme von psychischen Auffälligkeiten zeigte.
Auch wenn diese Zahlen wieder rückläufig seien, sei das Ausgangsniveau von vor der Pandemie noch nicht erreicht: So berichteten 27 % der Kinder und Jugendlichen eine geminderte Lebensqualität (präpandemisch: 15,3 %) und 22,6 % psychische Auffälligkeiten (präpandemisch: 17,6 %).
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