Vermischtes

Medizinische Fachangestellte häufigster Berufswunsch

  • Dienstag, 21. Februar 2023
/Robert Kneschke, stock.adobe.com
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Bonn – Zum zweiten Mal in Folge haben Frauen in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbil­dungsverträge im Beruf der „Medizinischen Fachangestellten“ (MFA) abgeschlossen. Das teilte das Bundes­institut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn mit.

Mit 16.656 (2021: 17.154) neuen Verträgen behauptete sich dieser Beruf auf Platz 1 der „Rangliste 2022 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“ vor der „Kauffrau für Büromanagement“ mit 16.116 (2021: 16.725) neuen Verträgen.

Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Kauffrau im Einzelhandel“ und die „Industriekauffrau“. Insgesamt haben 2022 in diesen sechs Berufen 42 Prozent der jungen Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auf die Top-Ten-Berufe der Rangliste entfallen sogar 53 Prozent aller weiblichen Neuabschlüsse.

Bei den Männern war die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker mit 20.295 abgeschlossenen Ausbildungsver­trägen im vergangenen Jahr mit Abstand am beliebtesten. Männern ließen sich auch zu Fachinformatikern, Elektroni­kern und Anlagenmechanikern ausbilden.

Geschlechtsübergreifend ist die häufigste Ausbildung die zum Bürokaufmann oder zur Bürokauffrau. Auf Platz zwei folgte im vergangenen Jahr die Kfz-Mechatronikerausbildung, obwohl der Frauenanteil hier nur bei 5,9 Prozent lag.

Der Virchowbund befürchtet angesichts der gesunkenen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr negative Auswir­kun­gen auf die zukünftige ambulante Versorgung. „Wenn dem Bundesgesundheitsminister und den Kranken­kassen etwas an der Versor­gung von morgen liegt, müssen sie heute das Ruder herumreißen und die Arbeits­bedingungen der MFA attraktiver machen“, sagte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes.

Der Virchowbund fordert, dass Tarifsteigerungen bei den MFA-Gehältern unmittelbar von den Kassen refinan­ziert werden. Außerdem müsste Bürokratie abgebaut und eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ermög­licht werden.

„Arztpraxen, die eine 4-Tage-Woche einführen, haben einen echten Vorteil im harten Wettbewerb mit den Kliniken und Kassen um Fachkräfte“, so Heinrich. Jüngste Umfragen zeigen, dass 75 Prozent aller Praxen große Probleme haben, Fachpersonal zu finden.

EB/afp

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